Bundesliga

Geduldspiel um Pechvogel Mola vom VfB Stuttgart

Linksverteidiger könnte komplette Saison verpassen

Geduldspiel um Stuttgarter Pechvogel Mola

Arbeitet an seinem Comeback: Clinton Mola.

Arbeitet an seinem Comeback: Clinton Mola. imago images

In den acht Einsätzen in der vergangenen Saison konnte Mola zeigen, dass mit ihm durchaus zu rechnen ist. Ein ernsthafter Herausforderer für Borna Sosa - nicht nur in der 2. Liga, sondern auch eine Stufe höher. Mittlerweile ist es aber still geworden um den jungen Linksverteidiger, der im Januar 2020 für und 300.000 Euro aus Chelseas U 23 zum VfB kam.

Früh in der Sommervorbereitung 2020/21 begann Molas Martyrium, das bis heute anhält. Anfangs als Hüftprobleme deklariert wurden die Beschwerden des 19-Jährigen immer schlimmer. Mittlerweile wird offen von einem Knorpelschaden gesprochen - eine schwerwiegende Verletzung.

Spielersteckbrief Mola
Mola

Mola Clinton

Durm als Vorbild?

Seither kämpft Mola um den Anschluss, wurde aber immer wieder zurückgeworfen. "Schade, dass er fehlt", meinte kürzlich Sven Mislintat, der nicht schwarzmalen möchte, was die Aussichten des Jungprofis angeht. "Ich glaube, Erik Durm hatte das in Dortmund so ähnlich, wenn ich mich nicht irre."

Mittlerweile hat der Durm, der 2014 im deutschen Weltmeisterkader stand, die Problematik für sich gelöst und in Frankfurt eine neue Heimat gefunden. Entsprechend ist Stuttgarts Sportdirektor optimistisch im Hinblick auf Mola. Man könne zwar "leider nicht vorhersagen, wie lange das dauert. Ähnlich wie auch beiden Knochenödemen von Sosa oder Lilian Egloff. Das sind eben Verletzungen, die ihre Zeit brauchen. Aber Clinton bekommt alle Geduld der Welt bei uns."

Er ist ein brutaler Charakter, ein absoluter Musterprofi.

Sven Mislintat

Der Brite, der zuletzt, wie auch Nicolas Gonzalez gleichzeitig in Argentinien, in Großbritannien seine Reha im Kreis der Familie absolvierte, sei kein hoffnungsloser Fall. Den Knorpelschaden, "muss er managen lernen. Das hatten auch schon andere vor ihm", sagt Mislintat und verweist dabei auch auf Daniel Didavi, der mit der gleichen Diagnose im Knie seit Jahrzehnten umgeht. Eine Operation ist bisher nicht angedacht. "Das wäre ein Ausweg, den man aber nicht gerne geht, weil Clinton noch länger ausfallen würde. Man versucht es konservativ zu behandeln."

Auch so werde eines Tages alles wieder gut sein. Wenn nötig, dann eben etwas später. "Wir sind guter Dinge, dass wir ihn spätestens zur neuen Saison wieder bei uns haben", erklärt der Sportchef, der vor dem Verteidiger den Hut zieht. "Er ist ein brutaler Charakter, ein absoluter Musterprofi. Er ist in der Kabine und auf dem Platz voller Energie für die Mannschaft. Wir warten auf ihn. Er wird bei uns noch Bundesliga spielen."

George Moissidis