
Nahm die Glückwünsche entgegen: Kerstin Garefrekes (re., neben Anja Mittag) erzielte in ihrem 100. Länderspiel den 2:0-Endstand. imago
Zum Auftakt des traditionsreichen Algarve-Cup schickte DFB-Trainerin Silvia Neid eine stark verjüngte Frauen-Nationalelf auf das Feld. Besonders die Abwehr präsentierte sich gegen die Finninnen runderneuert. Die wegen Verletzungen fehlenden Annike Krahn, Ariane Hingst, Kerstin Stegemann und Simone Laudehr wurden durch Bianca Schmidt (Turbine Potsdam), Sonja Fuß (FCR Duisburg), Babett Peter (Turbine Potsdam) und Kim Kulig (Hamburger SV) vertreten. Zudem war in Abwesenheit von Birgit Prinz Martina Müller (VfL Wolfsburg) einzige Sturmspitze, Rückkehrerin Inka Grings (FCR Duisburg) spielte im offensiven Mittelfeld.
Von Beginn an übernahm das deutsche Team das Kommando über die Partie. Allerdings tat sich der Weltmeister gegen die in der Abwehr gut organisierten und kompromisslosen Finninnen sehr schwer. Trotz deutlicher Vorteile in Spielanteilen und Ballbesitz konnten die Neid-Schützlinge das Abwehrbollwerk der Skandinavierinnen nur selten aushebeln.
Algarve-Cup
Dennoch hätten die deutschen Frauen in Führung gehen müssen. In der 17. Minute tauchte Müller frei vor dem Tor auf, die finnische Keeperin blieb aber Siegerin. Ebenso in der 33. Minute, als die Torfrau einen Versuch von Bajramaj aus kurzer Distanz zur Ecke klärte. Und in der 38. Minute schoss Grings eine Hereingabe von Jubilarin Kerstin Garefrekes - die Frankfurterin absolvierte in Albufeira ihr 100. Länderspiel - nur knapp am rechten Pfosten vorbei.
So kompakt die Finninnen in der Defensive standen, so harmlos präsentierten sie sich im Offensivspiel. Während der gesamten 90 Minuten musste die deutsche Elf nur eine gefährliche Situation überstehen. In der 26. Minute landete ein Eckball auf der Querlatte des von Nadine Angerer gehüteten Gehäuses.
In der zweiten Halbzeit setzte sich die Dominanz des deutschen Teams fort. Allerdings blieben die deutschen Damen nun häufiger in der finnischen Abwehr hängen, Torchancen waren Mangelware.
Jedenfalls bis zur 68. Minute. Dann fasste sich die eingewechselte Melanie Behringer (Bayern München) nach Grings-Vorlage ein Herz und traf mit einem strammen Rechtsschuss aus halbrechter Position genau ins linke, untere Toreck.
Im Anschluss lief das deutsche Angriffsspiel besser, der Welt- und Europameister erspielte sich nun eine Chance nach der anderen. Mittag scheiterte in der 82. Minute freistehend an der überragenden finnischen Torfrau Meriluoto, in der 85. Minute wurde ein Bresonik-Schuss hinter der Torlinie abgewehrt, das Tor galt aber nicht. So war es der Jubilarin Garefrekes vorbehalten, in der Nachspielzeit das längst überfällige und hoch verdiente 2:0 zu erzielen.
"Wir haben 35 Minuten gebraucht, bis wir ins Spiel gefunden haben. Wir mussten uns ins Spiel reinbeißen. Mit der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden, da haben wir die richtigen Mittel nach vorne gefunden", sagte Neid nach der Partie. Damit ist dem verjüngten deutschen Team ein gelungener Start in der Gruppe A gelungen. Weitere Gegner sind am Freitag China und am kommenden Montag Schweden (jeweils 14.15 Uhr MEZ), die sich in der zweiten Partie des Tages mit einem 0:0 trennten.
Statistik:
Deutschland: Angerer (1. FFC Frankfurt) – Schmidt (Turbine Potsdam), Fuss (FCR Duisburg), Bartusiak (1. FFC Frankfurt), Peter (Turbine Potsdam) ab 76. Baunach (Bayern München) – Bresonik (FCR Duisburg), Kulig (Hamburger SV) – Garefrekes (1. FFC Frankfurt), Grings (FCR Duisburg) ab 82. Banecki (Bayern München), Bajramaj (FCR Duisburg) ab 62. Behringer (Bayern München) – Müller (VfL Wolfsburg) ab 62. Mittag (Turbine Potsdam). – Trainerin: Silvia Neid
Schiedsrichterin: Chenard (Kanada)
Tore: 1:0 Behringer (69.), 2:0 Garefrekes (90.+1)
Zuschauer (in Albufeira): 100
Gelbe Karten: -