Natürlich war Thomas Reis grundsätzlich sehr zufrieden. Seine Mannschaft hatte Jahn Regensburg 5:1 abgefertigt und war der Bundesliga-Rückkehr einen bedeutenden Schritt nähergekommen. Klar also, dass der Trainer des VfL Bochum wenig auszusetzen hatte - rundum glücklich war er allerdings nicht.
"Wenn man 5:1 gewinnt, könnte man meinen, alles war sehr gut", sagte Reis nach der Partie, "aber ich bin auch dafür bekannt, nach dem Haar in der Suppe zu suchen." Was Bochums Trainer vor allem missfiel: dass sein Team nach knapp einer halben Stunde beim Regensburger Führungstreffer durch Andreas Albers "nicht wach genug" gewesen sei.
So war es dann eine Partie, in der sich im Grunde die gesamte VfL-Spielzeit wiederfand. Die Bochumer stehen zwar seit nunmehr vier Monaten ununterbrochen auf einem der ersten drei Tabellenplätze - allerdings mussten sie im Laufe dieser Saison immer wieder Rückschläge verkraften.
Es sind noch zwei Spiele, und wir brauchen noch Punkte.
Thomas Reis
Auch in den 90 Minuten am Sonntagnachmittag lief nicht alles nach Plan. Bochum brauchte einige Minuten, um ins Spiel zu finden und kassierte dann das 0:1, als Anthony Losilla und Robert Tesche gerade zu ersten Abschlüssen gekommen waren. Dann aber, und auch das stand stellvertretend für diese VfL-Saison, zeigte Bochum eine imponierende Reaktion und drehte noch vor der Pause das Spiel.
Neun Niederlagen hat Bochum bislang hinnehmen müssen - neun Mal antwortete Bochum im nächsten Spiel mit einem Sieg. Nun sind es lediglich zwei Punkte, die dem VfL noch fehlen, um nach elf Jahren in die Bundesliga zurückzukehren. Kein Wunder also, dass die Euphorie in der Stadt riesig ist.
Hupkonzerte in der Castroper Straße
Schon während des Regensburg-Spiels hatte es Hupkonzerte in der Castroper Straße gegeben. "Ganz Bochum ist im Auto", sagte Gerrit Holtmann nach der Partie bei Sky, war aber auch einer Meinung mit Thomas Reis, der sich in der Stunde des Erfolgs um Sachlichkeit bemühte, als er betonte: "Es sind noch zwei Spiele, und wir brauchen noch Punkte."