Bundesliga

Atouba nach Hause geschickt

Hamburg: Äußerungen über Betreuerstab sorgen für Wirbel

Atouba nach Hause geschickt

Fliegt zurück nach Hamburg: Thimothee Atouba.

Fliegt zurück nach Hamburg: Thimothee Atouba. dpa

Atouba: "In Hamburg ist ein Chiropraktiker, der gesagt hat, er könne mir helfen. Deshalb wollte ich nicht mit ins Trainingslager, sondern wollte zu Hause bleiben. Aber der Verein wollte, dass ich mitfliege. Ich habe noch versucht, sie zu überzeugen und bin jetzt sehr enttäuscht." Der Hauptgrund für seinen Verdruss: "Ich verliere wieder Zeit. Seit sieben Monaten arbeite ich mit denselben Medizinern zusammen, aber es wird nicht besser. Keiner findet etwas. Deshalb hatte ich gebeten, andere Wege der Behandlung wählen zu dürfen."

Nachdem die Aussagen Atoubas bekannt geworden waren, gab es im HSV-Lager große Aufregung. Der Verein sah in den Auslassungen des Kameruners einen neuerlichen Affront nach der Kritik am Vorstand und der Stinkefinger-Affäre. Sportchef Dietmar Beiersdorfer: "Wir haben den Betreuerstab aufgestockt, dort wird bis nachts gearbeitet. Es kann nicht sein, dass man denen gegenüber so respektlos auftritt. Eigeninteressen des Spielers dürfen nicht über den Interessen des HSV stehen."

Auch Trainer Thomas Doll zeigte sich sehr enttäuscht über Atouba, den er trotz seiner Eskapaden immer wieder gestützt hatte: "Jetzt darf nichts mehr passieren. Jeder andere Verein hätte ihn längst suspendiert. Ich mache das nicht mehr mit. Deswegen sind wir jetzt konsequent und schicken ihn nach Hause. Der nächste Schritt muss jetzt von ihm ausgehen."

Der Kameruner soll seine Reha jetzt in Hamburg absolvieren und dann dort wieder zur Mannschaft stoßen. Den Rückrundenstart am 27. Januar hat er schon abgehakt. Ganze sieben Bundesliga-Einsätze verzeichnete Atouba in der Hinserie. Wann die nächsten hinzukommen, scheint völlig offen.

Sebastian Wolff