Bundesliga

"Kleine" Lösung Sanogo

Hamburg: Nach dem großen Los in der CL-Quali

"Kleine" Lösung Sanogo

In Zukunft gemeinsamer Kampf um den Ball: Raphael Wicky, Rafael van der Vaart und Boubacar Sanogo (v.li.).

In Zukunft gemeinsamer Kampf um den Ball: Raphael Wicky, Rafael van der Vaart und Boubacar Sanogo (v.li.). imago

Eine herzliche Umarmung mit Rafael van der Vaart, ein freundlicher Klaps von Benny Lauth und warme Worte von Thomas Doll ("Ich vermisse ihn als Typen, er hat bei uns sensationelle Jahre gehabt"). Doch Barbarez ist Vergangenheit beim HSV. Die Zukunft heißt Boubacar Sanogo (23). Der misst 1,87 Meter und wird damit der Längste im gesetzten Hamburger Angriff, ist aber nicht die lange erhoffte große Lösung.

Statt Kluivert, Kalou, Baros oder Farfan soll nun Sanogo für Treffer sorgen - Lauterns Torjäger (10 Tore in 24 Bundesliga-Spielen) war seit geraumer Zeit der Plan B der Verantwortlichen. Dieser wurde nun aus der Schublade gezogen, da durch das sportlich schwere Los CA Osasuna mitnichten zehn Millionen Einnahme durch die Champions League einzuplanen sind. Die große Lösung war den Bossen zu risikoreich, wäre nur dann in Betracht gekommen, wenn die Auslosung dem HSV ein leichtes Los und damit ein relativ gesichertes Erreichen der Königsklasse beschert hätte.

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Sanogo weilte am Wochenende bei seiner Familie in Paris, besuchte Gattin Adja-Kady und Söhnchen Hassan-Malick (2). Abends ging es gemeinsam mit Berater Jeannot Verth nach Kaiserslautern, parallel dazu klärte Hamburg mit dem scheidenden FCK-Verhandlungsführer René C. Jäggi die letzten Details.

Die Rahmendaten waren bereits zuvor ausgehandelt worden: Der HSV hatte sich mit dem Angreifer von der Elfenbeinküste auf einen Vier-Jahres-Vertrag geeinigt und kauft Sanogo für etwa 3,8 Millionen Euro aus seinem bis 2009 laufenden Kontrakt beim Bundesliga-Absteiger, nachdem dessen erwartete Einigung mit dem französischen Erstligisten FC Sochaux ausgeblieben war.

Sanogo als gleichwertige Konkurrenz

Nach wochenlanger Suche ging es nach dem Ergebnis der Auslosung für die Champions-League-Qualifikation nun ganz schnell. Positiv am Deal: Mit knapp vier Millionen Ablöse und 1,2 Millionen Jahresgehalt für Sanogo geht der HSV wirtschaftlich nicht ins Risiko. Aber dafür möglicherweise sportlich. Sanogo überzeugte in seinem ersten Bundesliga-Jahr zwar auf Anhieb und ist zudem ein Angreifer, der Kopfballstärke mit einbringt, ist aber als gleichwertige Konkurrenz zu Paolo Guerrero (22) und Benny Lauth (24) zu sehen. Avisiert worden war nach der Verpflichtung von Bayern-Youngster Guerrero ein Stürmer Nummer eins, neben dem der Peruaner und Lauth konkurrieren sollten.

Geht der Deal wie erwartet am heutigen Morgen über die Bühne, soll Sanogo schon gegen Mittag in der Hansestadt vorgestellt werden und möglichst am Dienstag im Ligacup in Bremen zumindest zu einem Teileinsatz kommen.