2. Bundesliga

Dufner folgt auf Bornemann

Freiburg: Führungslos ohne Finke?

Dufner folgt auf Bornemann

Andreas Bornemann

Muss die SCF-Jacke endgültig ausziehen: Freiburgs Manager Andreas Bornemann. imago

Zeitgleich hieß es gestern auch Abschied nehmen: Nach der Rekordzeit von 5803 Tagen als Cheftrainer bei einem deutschen Profiklub räumt Volker Finke seinen Posten. Nach Spielende griff sich der 59-Jährige ein Mikrofon und steuerte in den Mittelkreis. Sein Dank galt Co-Trainer Achim Sarstedt, den Spielern und Fans, der Rest blieb außen vor. Anschließend ließ er die Jahre Revue passieren: "Wir haben immer eine Nische gesucht, ich hoffe, dass der SC an dieser Philosophie festhält."

Kritiker haben Finke vorgeworfen, ein Alleinherrscher zu sein. Fest steht, dass sich der SC als führungslos präsentiert, seit sich der Trainer auf sportliche Aufgaben beschränkt. Beispiel gefällig? Mitte März stellte der SC Robin Dutt als kommenden Trainer vor. Anfang Mai versuchten die SC-Oberen, Finkes Co-Trainer Achim Sarstedt auf den Chefposten zu bewegen. Mit Dutt sollte schon über die Abfindung verhandelt werden. Als Sarstedt absagte, weil er bei Hoffenheim im Wort steht, folgte ein Treueschwur für Dutt.

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Dufner: "Ein Jugendtraum"

Eine weitere Baustelle konnten die Breisgauer am Donnerstag schließen: Manager Andreas Bornemann musste auf Grund von Unstimmigkeiten über die sportliche Konzeption mit Dutt seinen Hut nehmen. Bornemann hatte sich über das Gehaltsvolumen für von Dutt gewünschte Neuzugänge beschwert, das Verhältnis zwischen beiden war zerstört, bevor es richtig begonnen hatte. Dutt bekam die alleinige Kompetenz für Transfers übertragen. Der Manager war ein zweites Mal übergangen, nachdem Präsident Stocker zuvor schon Dutt im Alleingang ausgesucht hatte. "Zwischen Dutt und Bornemann war es nicht vereinbar", sagte Stocker.

Bornemanns Ende ist der Einstieg für Dirk Dufner - von 2000 bis 2004 Manager bei 1860 -, der als neuer Mann für das operative Geschäft präsentiert wurde. "Ein Jugendtraum. Ich komme aus der Region", stuft der 39-Jährige seine neue Tätigkeit ein.

Trennung von Mannschaftsarzt Schmid

Die brachte zunächst die Trennung von Mannschaftsarzt Andreas Schmid, der am Mittwochabend seine Verwicklung in den Dopingskandal des Telekom- Radsportteams in den 90er Jahren zugegeben hatte. "In dem Moment, wo Doping bewiesen ist, müssen wir uns distanzieren und leider sagen, dass man sich trennen muss", so Duffner.

Das Personalkarussell dreht sich indes immer schneller. Aus Nürnberg kommt Mittelfeldmann Ivica Banovic ins Breisgau, der Kroate bleibt bis 2009. Auf der anderen Seite gibt es für Pitroipa, Mohamad und Coulibaly starke Interessenten. Iashvili, Antar (einig mit Köln) und Diarra (einig mit 1.FCK), deren Verträge auslaufen, sind sicher bis wahrscheinlich weg. Wo der SC im kommenden Jahr spielt, steht fest. Mit wem, ist noch völlig unsicher. Immerhin kann der SC offenbar weiter auf Innenverteidiger Seyi Olajengbesi bauen. Nach dpa-Informationen einigte der 26-Jährige sich mit dem Klub eine weitere Zusammenarbeit bis 2009 und unterschrieb einen Zweijahresvertrag.