Int. Fußball

"Furchtbares Erbe": Laporta gibt Vorgängern die Schuld an geplatztem Messi-Deal

Guardiola plant nicht mit Messi - auch Pochettino äußert sich

"Furchtbares Erbe": Laporta gibt Vorgängern die Schuld an geplatztem Messi-Deal

Stellte sich am Freitag der Presse: Joan Laporta.

Stellte sich am Freitag der Presse: Joan Laporta. imago images/Agencia EFE

Messi nicht mehr bei Barcelona? Viele Fans konnten es nicht glauben, auch nicht, nachdem die Katalanen eine dementsprechende Meldung am Donnerstagabend herausgegeben hatten. In den sozialen Medien wurde sogar ein PR-Gag vermutet.

Doch davon keine Spur, vielmehr betonte Laporta einen Tag später auf einer Presskonferenz die Endgültigkeit der Entscheidung. Die Verhandlungen seien "abgeschlossen. Wir können Messi aufgrund der La-Liga-Regeln nicht verpflichten, sie sind bei der Gehaltsgrenze bei uns nicht flexibel." Messi werde sich nun "andere Optionen" ansehen, "wir hatten eine Frist".

Laporta wollte "keine falsche Hoffnung" verbreiten.  Der Argentinier sei dem Verein sehr entgegengekommen. Einen Fünfjahresvertrag, bei dem er nur zwei Jahresgehälter bekommen hätte, lag auf dem Tisch. "Leo stimmte dem Vertrag zu, er wurde akzeptiert. Wir waren überzeugt, dass es eine gute Vereinbarung für das Financial Fair Play war, aber La Liga hat sie nicht akzeptiert." Die Gehaltsausgaben hätten bei Vertragsabschluss mit Messi 110 Prozent der Klubeinnahmen betragen. Ohne ihn betragen sie nun laut Laporta 95 Prozent. "Es sollten aber 65 bis 70 Prozent sein. Es ist also noch einiges zu tun",  so Laporta.

Der Barça-Präsident bedankte sich beim Messi-Lager und allen an den Verhandlungen beteiligten Personen. "Leider können wir aufgrund der La Liga-Regeln nicht fortfahren. Für Barcelona beginnt nun eine neue Ära." 

Laporta über Vorgänger: "Schrecklich, katastrophal, furchtbar"

Laporta ging auch auf die angespannte Finanzlage bei den Katalanen ein, diese sei "schlimmer als erwartet. Unsere Gehaltsmasse lässt keine Marge. Auch das Financial Fair Play blockiert uns. Ich kann keine Entscheidung treffen, die den Verein zerstören könnte, Barça ist das Wichtigste." Hätte man Messi gehalten, "hätte das Barcelona in Sachen TV-Rechte die nächsten 50 Jahre beeinflusst".

 Deutliche Worte fand er für die Verantwortlichen der Vergangenheit rund um Ex-Präsident Josep Bartomeu. In der Vergangenheit seien "schreckliche Entscheidungen" getroffen worden, Laporta sprach von einem "katastrophalen Management" und einem "furchtbaren Erbe". Allein die Gehaltsmasse sei zuletzt mit Messis Vertrag um zehn Prozent höher als die Gesamteinnahmen des Vereins gewesen, so Laporta, der sein Amt im März 2021 antrat.

ManCity wohl aus dem Rennen - Pochettino äußert sich

Wie es mit Messi nun weitergeht, ist unklar, der Argentinier selbst schweigt noch. Laporta verriet lediglich, dass der 34-Jährige "nicht glücklich" sei. Manchester City und PSG galten als Favoriten, die Citizens hatten zuletzt allerdings Jack Grealish für eine Rekordsumme verpflichtet und Pep Guardiola am Freitag gesagt: "Wir haben Jack Grealish verpflichtet und er wird die Nummer 10 tragen, weil wir von ihm überzeugt sind - und weil wir dachten, Leo bleibt. Jetzt planen wir nicht mehr mit Messi.

Bleibt noch Paris. "The Athletic" berichtete am Freitag, dass Messi selbst die Initiative ergriffen und PSG-Trainer Mauricio Pochettino angerufen habe. Der sagte am Freitag nur: "Wir wissen, was gestern passiert ist zwischen Messi und Barça." Man konzentriere sich nun aber voll auf den Ligaauftakt bei Troyes am Samstag. PSG-Boss Nasser El-Khelaifi und Manager Leonardo "arbeiten hart, um das Team zu verstärken", sagte Pochettino. 

Lesen Sie auch den Kommentar: Messis Abschied könnte auch ein positiver Fingerzeig sein 

las