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Funktioniert Milan ohne "Ibra"? Einfach mal abwarten

Torgarant der Rossoneri muss in den nächsten Tagen passen

Funktioniert Milan ohne "Ibra"? Einfach mal abwarten

Der eine fehlt, der andere soll Milan trotzdem zum Erfolg führen: Zlatan Ibrahimovic (rechts) und Hakan Calhanoglu.

Der eine fehlt, der andere soll Milan trotzdem zum Erfolg führen: Zlatan Ibrahimovic (rechts) und Hakan Calhanoglu. imago images

Die Heimat von Zlatan Ibrahimovic entschied vor acht Jahren, dass es an der Zeit sei, und so nahmen die Sprachhüter das Verb "zlatanera" (dominieren, beherrschen) offiziell ins Schwedische auf. Da hatte er es dank seiner Tore bei Paris Saint-Germain bereits in die Wörterbücher der Franzosen geschafft. Die dachten sich mit der gleichen Bedeutung "zlataner" aus.

Manche nennen es auch "planieren", so wie es französische Medien am Montag taten. Da hieß es, Ibrahimovic habe Napoli "zlataniert", und dem war nach dessen Doppelpack bei Milans 3:1-Erfolg in der Tat so. Umso erschrockener reagierten die Fans der Rossoneri am Dienstag, als bekannt wurde, dass der Leitwolf ihres Teams drei Wochen wegen einer Oberschenkelverletzung ausfällt.

Spielersteckbrief Ibrahimovic
Ibrahimovic

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Pioli Stefano

AC Mailand - Vereinsdaten
AC Mailand

Gründungsdatum

16.12.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz

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Viele hatten ja gedacht, Ibrahimovic sei unverwundbar. Nicht nur, weil er selbst das gern so darstellt, sondern auch, weil er auf dem Platz so aufgetreten ist, dass das Geburtsdatum 3. Oktober 1981 doch unmöglich wahr sein kann. Zehn Treffer nach acht Spieltagen gelangen für Milan nur einem anderen Schweden: Gunnar Nordahl 1950/51. Mehr schaffte insgesamt nur Marco van Basten (zwölf Treffer 1992/93). Keiner der beiden war dabei 39 Jahre alt. Mögen alle auf dieses vermaledeite 2020 schimpfen, Ibrahimovic macht für sich und seinen Klub das Beste daraus, den Zweiflern zum Trotz. Zum Lohn heimste er seinen zwölften "Guldbollen" (Goldener Ball) ein, den Preis für Schwedens Fußballer des Jahres.

Gattuso lobt den Ex-Mitspieler

"Der Höllenhund ist stärker, als er mit 30 war", knirschte sein ehemaliger Teamkollege und Napoli-Coach Gennaro Gattuso nach der Niederlage vom letzten Wochenende. "Wenn nötig, spiele ich noch bis 50. Meine Karriere beende ich nicht vor leeren Rängen, die Tifosi müssen mich noch etliche Male live im Stadion bestaunen können", stellte Ibrahimovic gewohnt großmäulig klar.

Wie sich Spitzenreiter Milan nun ohne ihn schlägt, wird spannend. Immer mehr reden offen von der ersten Meisterschaft seit 2011 (seither hat sich jedes Jahr Rekordchampion Juventus mit dem Scudetto gekrönt). Natürlich war "Ibra" damals im Team der Rossoneri um anderen Granden wie Andrea Pirlo.

Ende September fehlte er bereits wegen positiver Corona-Tests. In vier Spielen in der Serie A und der Europa League damals gab es gegen kleine Gegner drei Siege und ein Unentschieden. Mit Rafael Leao (zwei Ligatore) fehlt eine Alternative als Mittelstürmer ebenfalls verletzt, der Ex-Frankfurter Ante Rebic, eher ein Linksaußen, blieb in sechs Pflichtspielen ohne Tor.

Maldini über Calhanoglu: "Wir wollen Haken halten"

Viel wird nun auch an Hakan Calhanoglu liegen. Der Ex Leverkusener und frühere Hamburger sowie Karlsruher blühte in seiner vierten Milan-Saison besonders auf, Ibrahimovic erkor die Nummer 10 zu seinem Lieblingspartner auf und abseits des Rasens. Lediglich die Vereinsführung reagiert derzeit ein wenig unterkühlt auf den laufenden Gehaltspoker mit dem Deutsch-Türken. Calhanoglus Kontrakt läuft im nächsten Sommer aus, und Sportchef Paolo Maldini warnt bereits: "Wir wollen Hakan natürlich halten, doch beide Seiten müssen mit realistischen Vorstellungen ins Gespräch gehen."

Bis dahin wird Italien womöglich schon das Verb "zlatanare" eingeführt haben, das der große Zlatan selbst mal am besten erklärte: "Wenn dir artistisch etwas eigentlich Unmögliches gelingt, dann hast du zlataniert." Die Meisterschaft mit Milan wäre dafür ein gutes Beispiel.

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