"Nur" zwei Millionen Euro müssen die Schwaben auf den Betzenberg überweisen und profitieren dabei von ihrer mäßigen sportlichen Bilanz. Ein international vertretener Klub hätte wegen Zimmers komplex gestaffelter Ausstiegsklausel bis zu vier Millionen berappen müssen. Finanziell bitter als für den FCK, dass sich sein Eigengewächs für Stuttgart entschieden hat, dort bessere Perspektiven auf Spielzeit sieht als in einem europäisch spielenden Verein.
Noch am 12. Februar sagte Zimmer gegenüber der Tageszeitung "Rheinpfalz": "Ich versuche Wochenende für Wochenende meine Leistung zu bringen. Dann schauen wir im Sommer, ob ein Angebot kommt, für das es sich lohnt, den 1. FC Kaiserslautern zu verlassen..." Zu diesem Zeitpunkt wurde der schnelle Mann für die defensive und offensive Außenbahn aber schon mit dem VfB in Verbindung gebracht. Nun folgte der Vollzug des Transfers deutlich früher. "Wir haben ihn sehr lange und ausführlich beobachtet", sagte VfB-Sportdirektor Robin Dutt. "Jean ist ein schneller Spieler mit einer ausgesprochen guten Mentalität, der auf mehreren Positionen einsetzbar ist."
Formkurve zeigt nach oben
Zimmer wurde seit 2004 bei den Roten Teufeln ausgebildet, absolvierte ab Dezember 2013 56 Zweitligaspiele für Lautern, erzielte dabei fünf Tore und gab elf Vorlagen. Im Jahr 2014 legte der 1,71-Kraftwürfel einen rasanten Aufstieg hin, der neben regelmäßigen Einsätzen im damaligen Zweitliga-Spitzenteam im November in seinem Debüt für das deutsche U-21-Nationalteam gipfelte.
In der aktuellen Spielzeit konnte Zimmer zunächst nicht mehr so oft an seine in 14/15 gezeigte Topform anknüpfen, wurde zusätzlich nach dem 11. Spieltag von einem Muskelfaserriss ausgebremst. Seit der Rückrunde zeigt seine persönliche Formkurve jedoch wieder nach oben, in zehn Einsätze lieferte er fünf Assists und erzielte beim 3:4 in Düsseldorf ein schönes Freistoßtor.
Traum von der Bundesliga geht in Erfüllung
In Stuttgart erfüllt sich der gebürtige Pfälzer seinen Traum von der Bundesliga und möchte dort den viel zitierten nächsten Schritt gehen. Zuerst gilt es aber mit guten Leistungen in den ausstehenden sechs Ligaspielen für einen versöhnlichen Saisonabschluss bei seinem Heimatverein zu sorgen, nachdem die Lauterer durch den 2:0-Befreiungsschlag gegen Sandhausen in Sachen Abstiegsgefahr erst einmal durchatmen können.