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Für mehr Diversität: ESBD vereinfacht mit Mentoren-Programm Einstieg in den eSport

Besonders für Frauen und marginalisierte Gruppen

Für mehr Diversität: ESBD vereinfacht mit Mentoren-Programm Einstieg in den eSport

Der ESBD setzt sich für mehr Diversität im eSport ein.

Der ESBD setzt sich für mehr Diversität im eSport ein. ESBD/kicker

Es ist 2022 und noch immer gibt es viele Branchen, die sich nicht gerade durch Diversität auszeichnen - der eSport ist eine davon.

Vor allem Frauen, People of Color und Menschen aus der LGBTIQ+ Community kämpfen mit unterwussten Vorurteilen. Sie werden oft unterschätzt und seltener als geeignet angesehen. In drastischen Fällen werden sie strukturell diskriminiert, wie die aufgedeckten Vorfälle bei Activision Blizzard beispielsweise im Jahr 2021 zeigten.

"Was ich ganz häufig höre ist, dass Unternehmen erzählen, sie würden gerne diverser sein, aber es würden sich einfach keine Frauen bewerben. Wenn sich eine Frau bewirbt, wird diese jedoch nicht genommen, weil sie angeblich nicht gut genug wäre", sagt Kristin Banse, Präsidiumsmitglied für Diversität und Gleichstellung beim eSport-Bund Deutschland (ESBD) im Gespräch mit kicker eSport.

Zusammen mit dem ESBD will Banse jetzt dafür sorgen, dass diese Menschen Zugang zum eSport bekommen. Mit dem ehrenamtlich ins Leben gerufenen Diversity-Mentoring Programm, soll vor allem Berufseinsteigern der Weg in den eSport erleichtert werden. Bevorzugt berücksichtigt werden daher Frauen und gesellschaftlich benachteiligte Gruppen.

Berufseinsteigerinnen und -einsteiger gesucht

Über sechs Monate sollen sich Interessierte mit Veteranen der Branche austauschen können.

"Durch das konkrete Vernetzen von Talenten mit eSport-Veteranen möchten wir vor allem jungen Frauen und marginalisierten Gruppen den Einstieg in den eSport vereinfachen", so Banse. 

Für das Diversity-Mentoring-Programm werden derzeit vor allem noch Berufseinsteiger als "Mentees" gesucht, also jene Menschen, die Beratung möchten. Auf Mentoren-Seite gäbe es derzeitbereits eine große Anzahl an Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen des eSports. Das Angebot reiche von Team Management über Marketing und Grafikdesign bis hin zum Journalismus.

eSportlerinnen und eSportler würden in diesem Programm bewusst ausgespart, da es mit der eSport Player Foundation bereits eine Organisation gibt, die sich mit entsprechendem Know-How um die Förderung von solchen Talenten kümmert.

Rücksicht auf persönliche Bedürfnisse

Die abgehaltenen Meetings zwischen Mentor und Mentee können auf persönliche Bedürfnisse wie Regelmäßigkeit, persönliches Treffen oder Videocalls abgestimmt werden. Besprochen wird, was die Teilnehmenden weiterbringt. Kontakte knüpfen, persönliche Verbindungen aufbauen oder auch Herangehensweisen von aktuell aufkommenden Problemen können innerhalb der Gespräche lösungsorientiert angegangen werden.

Wer zweifelt, ob er oder sie dieses Mentoring in Anspruch nehmen sollte, kann im Anmeldeformular diese Bedenken äußern oder Kristin Banse direkt kontaktieren.

Der allgemeine Tipp: einfach anmelden. Durch das intensive Matching-Programm sollen die passenden Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammengebracht und auf spezielle Bedürfnisse abgestimmt werden.

Sollte das einmal nicht der Fall sein, können Bedenken, Probleme oder auch Verbesserungen auf einem internen Discord-Server mit den projektbegleitenden Personen besprochen werden. Auch hier steht Banse für alle Eventualitäten persönlich zur Verfügung.

Sichtbarkeit von Diversität als langfristige Aufgabe

Seit 2020 hat der ESBD mit Kristin Banse eine feste Position für Diversität und Gleichstellung im Präsidium verankert. So soll sichergestellt werden, dass der eSport Barrieren zum Einstieg langfristig und nachhaltig abbaut und gleichzeitig Sichtbarkeit schafft.

Zurzeit befindet sich das Diversity-Mentoring-Programm des ESBD in einer zweiwöchigen Matching-Phase. Auf Mentoren-Seite warten erfahrene Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen des eSports.

Wenn Ihr Euch mit den Veteranen der Branche austauschen wollt, könnt Ihr Euch hier für das Programm anmelden.

Benja Hiller

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