Bundesliga

Hertha BSC: Für Dardai "ist alles okay, nur das Ergebnis nicht"

"Aufgabe schwerer als damals"

Für Dardai ist "eigentlich alles okay, nur das Ergebnis nicht"

War trotz der 1:3-Niederlage gegen Frankfurt mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: Pal Dardai.

War trotz der 1:3-Niederlage gegen Frankfurt mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: Pal Dardai. imago images

Beim Auftakt seiner zweiten Amtszeit ließ Hertha-Trainer Pal Dardai beim Auswärtsspiel in Frankfurt mit gleich sechs personellen Wechseln aufhorchen. Neben Torwart Rune Jarstein standen mit Lukas Klünter und Santiago Ascacibar gleich drei Spieler in der Startelf, die in dieser Saison noch keine Minute für die Alte Dame gespielt hatten. Vor allem der Torwartwechsel kam überraschend. "Ich habe mit Alex (Schwolow, d. Red.) gesprochen. Er ist ein guter Torwart, aber er hatte zuletzt kein Torwartglück", begründete Dardai seine Entscheidung und schob nach, dass Schwolow keine Schuld an den letzten Gegentoren getragen hatte.

Der alte neue Keeper stand bei den ersten 90 Minuten des alten neuen Trainers dann auch gleich mehrfach im Mittelpunkt. Jarstein hielt in der ersten Hälfte zweimal bravourös und verlieh der Abwehr die von Dardai erhoffte Sicherheit. Auch mit dem Auftritt von Klünter und Ascacibar zeigte sich der Coach zufrieden. Klünter berichtete am "Sky"-Mikrofon von einem ganz anderen Team-Spirit: "Man hat gemerkt, dass die Mannschaft positiver ist."

Spielersteckbrief Jarstein
Jarstein

Jarstein Rune

Spielersteckbrief Jarstein
Jarstein

Jarstein Rune

Spielersteckbrief Klünter
Klünter

Klünter Lukas

Spielersteckbrief Ascacibar
Ascacibar

Ascacibar Santiago

Zweite Hälfte gefällt Dardai besser

Sein Trainer war mit den zweiten 45 Minuten deutlich mehr einverstanden als mit der ersten Hälfte, in der seine Mannschaft "nur unterwegs" gewesen sei und nicht die Pressingelemente zeigen konnte, die sich Dardai vorgestellt hatte. In der Pause habe man deswegen umgestellt und rund 20 Minuten später lag sich Dardai nach dem Treffer von Krzysztof Piatek mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Arne Friedrich jubelnd in den Armen.

Frankfurts postwendende Antwort durch André Silva folgte jedoch nur Sekunden später. "Nach der Führung fehlt die Erfahrung, wie man damit auswärts umzugehen hat", warb Dardai aber um Nachsicht. Weil die Eintracht in der Schlussphase noch zwei weitere Treffer nachlegte, wartet Hertha nun bereits seit fünf Spielen auf einen Sieg. "Eigentlich ist alles okay, nur das Ergebnis nicht."

Dardai und die schwierige Aufgabe

Dennoch droht Hertha tiefer in die Abstiegszone abzurutschen, gerade weil am Sonntag (15.30 Uhr) Köln (Relegationsplatz) das mit Hertha punktgleiche Bielefeld empfängt. Diese Ausgangssituation, gepaart mit den schweren nächsten Gegnern (Bayern, Stuttgart, Leipzig und Wolfsburg) machen "die Aufgabe schwieriger als damals (2015, d. Red.)", wusste auch Dardai.

Dennoch gab er sich kämpferisch und machte seiner Mannschaft keinen Vorwurf: "Ich habe das angenommen und mir zugetraut. Für das, was ich alles gelesen habe, bin ich für die erste Woche sehr zufrieden." Der Trainer kann folglich nicht bestätigen, dass es in der Mannschaft Egoisten oder lauffaule Spieler gebe. "Wenn die Jungs weiter so kämpfen und zusammenbleiben, dann kannst du auch punkten." Auch am Freitag gegen die Bayern (20.30 Uhr)? Für Dardai keine Träumerei: "Es passiert selten, aber es ist möglich."

sts

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - Hertha BSC