Drei Punkte und 19 Tore Vorsprung. Die rund 500 mitgereisten Fans aus Elversberg feierten bei Abpfiff mit Spielern und Trainer ein 1:1, durch das der SVE die Rückkehr in die 3. Liga nur noch rechnerisch zu nehmen ist. Auch auf der Gegenseite waren Jubel und Erleichterung beinahe gleichermaßen groß - der FSV Frankfurt hat mit dem Punkt ein weiteres Spieljahr in der Regionalliga Südwest sicher.
Saisonendspurt im Südwesten
Möglich war die einträchtige Glückseligkeit auf dem Frankfurter Rasen, weil weiter südlich die SG Sonnenhof Großaspach den Elversberger Konkurrenten SSV Ulm 1846 Fußball mit 3:1 bezwang und aller Hoffnungen beraubte.
Durchaus bizarr mutete kurz zuvor freilich die Schlussphase in der PSD-Bank-Arena an. Nach einem lange Zeit offenen Spiel mit Großchancen für beide Mannschaften wurde das Angriffsspiel in den letzten zwölf Minuten eingestellt, als die Kunde von der klaren Aspacher Führung das Stadion erreichte. Freude auf den Rängen, Quergeschiebe auf dem Rasen.
"Richtig geil angefühlt hat sich das nicht"

Elversbergs Nico Karger im Entspannungsmodus. IMAGO/Jan Huebner
"So richtig geil angefühlt hat sich das nicht", gab SVE-Kapitän Kevin Conrad hernach im Freudentaumel zu, "aber da das Unentschieden für beide wichtig war, kann ich verstehen, dass wir nicht mehr das große Risiko gehen."
Thomas Brendel, Sportlicher Leiter beim FSV, verteidigte das Verhalten der Spieler ebenfalls: "Die Elversberger haben nicht nach vorne gespielt, und wir wollten keine Balleroberung haben. Ich denke, das ist verständlich. Zwei andere Mannschaften hätten es genauso gemacht. Da wäre sich jeder selbst am nächsten gewesen", sagte er zur FAZ.
Steffen findet es "megabemerkenswert und toll"
Bei der Nachbetrachtung am Samstag spielten unter den Protagonisten diese zwölf Minuten insgesamt eine untergeordnete Rolle. Der von Bierduschen durchnässte SVE-Trainer Horst Steffen bescheinigte seiner Mannschaft eine "megabemerkenswerte und tolle" Saison. "Deshalb bin ich jetzt überglücklich", so der Ex-Profi, der angesichts der Tabellensituation den Startschuss zur Party gab: "Rechnerisch ist es noch möglich, dass wir nicht aufsteigen, aber ich glaube nicht daran. Dementsprechend können wir jetzt feiern."
Offiziell wird der zweite Südwest-Meistertitel in der Vereinsgeschichte und abermalige Drittliga-Aufstieg nach 2013 dann am kommenden Samstag nach dem Derby gegen den Saar-Rivalen FC 08 Homburg. Eine Woche später treffen sich diese Rivalen dann erneut im Kampf um den Titel im Landespokal Saarland sowie ein Ticket für den DFB-Pokal. In der kommenden Saison geht es für die SVE dann nicht mehr gegen Homburg, sondern gegen den "großen" Rivalen 1. FC Saarbrücken.