Bundesliga

Fritz: Kohfeldt-Abgang "bei uns kein Thema"

Reicht das Argument "Herzensverein"?

Fritz: Kohfeldt-Abgang "bei uns kein Thema"

Marco Rose und Florian Kohfeldt.

Marco Rose und Florian Kohfeldt.

Seit Montagnachmittag befindet sich Borussia Mönchengladbach offiziell auf Trainersuche, und beim Fahnden nach einem Nachfolger für Marco Rose, den es zu Borussia Dortmund ziehen wird, soll Sportdirektor Max Eberl auch ein Engagement von Florian Kohfeldt in Betracht ziehen. Der 38-Jährige in Diensten von Werder Bremen gilt als Kandidat für den ab Sommer freiwerdenden Trainerstuhl beim vergleichsweise weitaus besser betuchten Topklub.

Clemens Fritz, Leiter Profifußball bei Werder, hat die Spekulationen am Mittwochvormittag jedoch erst mal heruntergespielt: "Es ist ein Thema, das größer gemacht wird, als es für uns intern ist." Auch die Stimmung in der Mannschaft sei von der Angelegenheit bislang unberührt. "Das wird von außen herangetragen, weil irgendjemand erfahren haben will, dass Max Eberl - den ich für sehr kompetent halte - Florian auf dem Zettel hat", sagte Fritz, "und da ist auch nichts Verwerfliches dran. Aber wichtig ist, dass es bei uns kein Thema ist."

Kohfeldt hat noch Vertrag bis 2023

Doch selbst wenn es so sein sollte, dass "wir nicht tagtäglich darüber diskutieren", beschäftigen die Gerüchte die Bremer Verantwortlichen natürlich, trotz eines Vertrags, der Kohfeldt noch bis 2023 an den Klub bindet. Denn klar ist auch: Die sportlichen Perspektiven werden nach dem Fast-Abstieg in der Vorsaison und der aktuellen Stabilisierung auf Tabellenplatz elf in den nächsten zwei Jahren keine gänzlich anderen sein. Zumal die Mittel für den Bremer Profikader aufgrund der finanziellen Schieflage, in die der Klub vor allem durch die Pandemie geraten ist, noch weiter sinken werden.

Ein Champions-League-Achtelfinalist ist da selbstredend weitaus besser aufgestellt, nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern insbesondere auch aus sportlicher. Dass sich für Kohfeldt mit der aktuellen Bremer Mannschaft nicht der attraktive und aktive Fußball spielen lässt, den er sich eigentlich wünscht, ist kein Geheimnis. Der Gladbacher Kader böte da sicherlich Möglichkeiten, die der anspruchsvolle Fußballlehrer zumindest in Betracht ziehen könnte.

"Werder ist sein Herzensverein"

Fritz will über Kohfeldt jedenfalls wissen, "dass er sich hier wohlfühlt. Werder ist sein Herzensverein." Seit fast 20 Jahren ist er für den Klub in verschiedenen Positionen aktiv. Ob dieses ganz besondere Verhältnis ausreichen würde, ein etwaiges Gladbacher Angebot zurückzuweisen, ist offen. Bislang gibt es vom zweitdienstältesten Trainer der Bundesliga (seit November 2017) lediglich folgende Aussage zu einem möglichen Abgang: "Ich bin Trainer von Werder Bremen - und das bin ich sehr, sehr gerne und mit vollem Herzen." Ein weiteres Bekenntnis, dass er den Klub auch in die nächste Saison führen wird, braucht es daher von Fritz aktuell auch nicht: "Wir müssen ja nicht zu jeder Spekulation ein Statement abgeben."

Tim Lüddecke

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