Der englische Fußballverband FA bekommt 2022 eine weibliche Vorsitzende, die erfolgreiche Geschäftsfrau Debbie Hewitt steigt ein. Ein Schritt, den Pistorius begrüßt. Wenn es nach dem SPD-Politiker geht, darf eine solche Meldung künftig aber keine Besonderheit mehr sein. "Es muss normal sein, dass eine Frau den Posten besetzt. Das muss eine kompetente Persönlichkeit sein, egal ob Mann oder Frau", erklärt der 61-Jährige im kicker-Interview (Montagsausgabe).
Es gibt keinen Grund dafür, dass es keine Frauen in Führungspositionen gibt.
Katja Kraus von der Initiative "Fußball kann mehr"
Kraus (50) geht in ihrer Formulierung noch einen Schritt weiter. "Frauen und Diversität in Führungsgremien zu bringen ist kein kosmetischer Prozess, sondern fundamental notwendig, um wettbewerbsfähig zu sein", betont die frühere Bundesliga-Spielerin. Nach ihrer Karriere auf dem Rasen wurde Kraus 2003 beim Hamburger SV zur ersten Frau im Vorstand eines Bundesligisten - auch 18 Jahre später alles andere als eine Selbstverständlichkeit.
Schult, Steinhaus-Webb und Neumann sind auch dabei
"Es gibt keinen Grund dafür, dass es keine Frauen in Führungspositionen gibt", stellt Kraus klar. "Das Argument gegen die Quote ist immer, dass nach Kompetenz entschieden werden soll. Allerdings ist genau das im Moment nicht der Fall, weil nur aus einem sehr begrenzten Kreis Personal ausgewählt wird."
Gemeinsam mit acht weiteren aus dem Fußball bekannten Frauen - unter anderem der Nationaltorhüterin Almuth Schult, Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb und Kommentatorin Claudia Neumann - will Kraus dem jetzt entgegenwirken - mit "sehr großen öffentlichen Zuspruch und viele Unterstützungsangebote aus der Wirtschaft oder der Politik".
Was beide über die jüngsten Entwicklungen im Machtkampf des DFB sagen, warum wichtige Fragen mit weiblicher Kompetenz besser angegangen werden und wie eine Quote konkret helfen kann, lesen Sie in der Story im kicker an diesem Montag - oder noch heute Abend hier im eMagazine.