Am Montagvormittag fehlten Phil Foden (20) und Mason Greenwood (18) beim Training, am Nachmittag verzögerte sich die Pressekonferenz von Trainer Gareth Southgate. Der Grund war derselbe: der nächste Eklat in der englischen Nationalmannschaft.
Wie am Montag über eine isländische Boulevardzeitung durchsickerte, hatten Foden und Greenwood am Samstag kurz nach ihrem Debüt für die "Three Lions" gegen Corona-Regeln verstoßen. Sie sollen Frauen-Besuch im Hotel empfangen haben, obwohl alle Kader-Mitglieder in Reykjavik streng abgeschottet unter sich bleiben müssen.
"Sie waren naiv, und wir haben angemessen gehandelt"
Was schnell vermutet wurde, machte Southgate am Nachmittag offiziell: Foden und Greenwood gehören nicht länger dem englischen Aufgebot an, das nun nach Kopenhagen aufbricht. In Dänemark steht am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) Englands zweites Nations-League-Spiel an.
"Das ist eine sehr ernste Situation", sagte Southgate, als seine PK schließlich mit knapp einstündige Verspätung begonnen hatte. "Sie waren naiv, und wir haben angemessen gehandelt." Alle Details würden ihm jedoch noch nicht vorliegen. "Ich muss später noch einmal richtig mit ihnen sprechen. Sie haben sich entschuldigt, aber alles ging so schnell." Auf die Frage, ob das Duo die Frauen in ihr Hotelzimmer eingeladen hatte, antwortete Southgate: "In den Bereichen des Hotels, die wir belegen, ist nichts passiert. Wir sind noch dabei, zu allen Informationen vorzudringen."
Am Samstag debütierten Foden und Greenwood gegen Island
Beim glücklichen 1:0-Auftaktsieg in Island hatten die beiden Manchester-Profis Foden (City) und Greenwood (United) ihr Debüt gefeiert, Foden als Start-, Greenwood als Einwechselspieler. Auf ihr zweites Länderspiel müssen sie nun etwas länger warten.
Für Southgate ist das spektakuläre Aus für das Youngster-Duo das nächste unangenehme Thema bei der ersten Zusammenkunft seit der Corona-bedingten Unterbrechung. Seinen zunächst nominierten Kapitän Harry Maguire (ManUnited) hatte er wieder aus dem Kader verbannt, nachdem dieser nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung im Urlaub auf Mykonos der schweren Körperverletzung, des Angriffs auf einen Polizisten und des Versuchs der Bestechung für schuldig befunden worden war. Inzwischen wurde ein Berufungsverfahren genehmigt, Maguire ist damit vor dem Gesetz unschuldig.
