Europameisterschaft

Wiltord schockte Italien - Trezeguet versetzt Frankreich in Ekstase

EM-Finale in Rotterdam: Frankreich - Italien 2:1 (1:1, 0:0) n. V.

Wiltord schockte Italien - Trezeguet versetzt Frankreich in Ekstase

Personal: Frankreichs Trainer Lemerre holte für den grippegeschwächten Petit den Lauterer Djorkaeff in die Mannschaft zurück und brachte anstelle des enttäuschenden Anelka Dugarry trotz Nasenbeinbruchs. Zoff setzte drei Neue ein: Für den gesperrten Zambrotta kam Pessotto zum Zug sowie für die beiden Offensivkräfte Del Piero und Inzaghi Totti und Delvecchio.


Die Stimmen


Spieler des Spiels

David Trezeguet Sturm

1,5
mehr Infos
Spielnote

3
mehr Infos
Tore und Karten

0:1 Delvecchio (55')

1:1 Wiltord (90')

mehr Infos
Frankreich
Frankreich

Barthez2,5 - Thuram4 , Blanc2,5, Desailly4, Lizarazu4 - Vieira3, Deschamps3, Djorkaeff3,5 , Zidane3,5, Dugarry5 - Henry2

mehr Infos
Italien
Italien

Toldo2 - Cannavaro4 , Nesta2, Iuliano4 - Pessotto3, Albertini2, di Biagio3,5 , Maldini3, Totti1,5 , Fiore5 - Delvecchio2,5

mehr Infos
Schiedsrichter-Team

Anders Frisk Schweden

4
mehr Infos
Spielinfo
Stadion De Kuip
Zuschauer 48.200 (ausverkauft)
mehr Infos

Taktik: Beide Teams änderten in Kleinigkeiten ihre bewährten taktischen Grundschemata. Frankreich spielte mit der Vierer- Abwehrkette und vor den beiden zentralen Abräumern Vieira und Deschamps mit einer im Gegensatz zum Halbfinale hinter der einzigen Spitze Henry postierten Dreierreihe Djorkaeff-Zidane- Dugarry. Dies hatte sich in der Vorrunde als wirkungsvolles Offensivmittel erwiesen. Die Italiener bauten vor der Dreier-Abwehr einen Viererblock auf, wobei der bisher defensiver orientierte Fiore mit Totti verstärkt das Angriffsspiel inszenieren sollte.

Spielverlauf: Anders als gedacht ergriffen nicht die Franzosen das Zepter mit forschen Attacken, sondern die Italiener, die bei ihren bisherigen Auftritten verhalten begonnen hatten. Neben Totti und Fiore gingen selbst Di Biagio und Albertini ungewohnt oft in die Offensive. Dadurch fanden weder Zidane noch Djorkaeff wie geplant ins Spiel, Dugarry war eine große Enttäuschung. Lediglich über den pfeilschnellen Henry liefen Angriffe. Vor allem Zidane gelang über weite Strecken kaum ein vernünftiges Aufbauspiel, obwohl er keinen Manndecker zugeordnet bekommen hatte.

Nach der Hereinnahme von Del Piero für den enttäuschenden Fiore änderte sich schlagartig das Bild. Fast unmittelbar darauf fiel das 0:1, wobei Totti mit einem Hackentrick Ausgangspunkt war. Del Piero ergänzte Delvecchio als zweite Sturmspitze und sorgte für gefährliche Konter. Lemerres Gegenmaßnahme Wiltord brachte gelungene Kombinationen - und den Ausgleich in letzter Sekunde.

Fazit: Wegen der Trefferfolge glücklicher Sieg der Franzosen. Doch in der Verlängerung war der Weltmeister stärker. Die drei Eingewechselten sorgten für die Tore.

Von der EM berichten Rainer Holzschuh, Hans-Günter Klemm, Harald Kaiser und Manfred Münchrath