Eintracht-Trainer Thomas Schaaf tauschte gegenüber dem 0:1 in Bremen dreimal Personal: Zambrano, Chandler und Aigner begannen statt Anderson (Knie-OP), Kittel (Kreuzbandriss) und Valdez. TSG-Coach Markus Gisdol beorderte nach dem 1:1 gegen Dortmund einen Neuen in die Startformation: Der zuletzt Gelb-gesperrte und überdies grippegeschwächte Rudy kehrte anstelle von Toljan ins Team zurück.
Es waren die Gäste, die sich unmittelbar nach Anpfiff couragiert im Vorwärtsgang zeigten. Hoffenheim spielte flott und zielstrebig nach vorne. Da es den Kraichgauern im letzten Drittel jedoch an Präzision und Durchschlagskraft fehlte, waren für sie zunächst nur Halbchancen zu notieren. Und die SGE? Den Hausherren fehlte in ihrem Spiel zunächst jegliche Balance.
Erst nach knapp zehn Minuten wurden fahrige Frankfurter besser. Seferovic legte sich nach vehementem Sololauf den Ball zu weit vor (7.), kurz darauf zimmerte der Angreifer die Kugel rechts neben den Kasten (12.). Die Eintracht war nun in der Partie und ihre in den letzten Auseinandersetzungen leidgeprüften Fans alsbald glücklich: Oczipka schnappte sich bei einem Freistoß die Kugel und zirkelte sie aus 18 Metern ins linke Eck. Ein unglücklicher Baumann - der TSG-Keeper hatte zuvor einen fatalen Schritt in die Tormitte gemacht - konnte den Schuss nicht abwehren (18.).
Seferovic erhöht
1899 mühte sich um eine Antwort. Diese hätten die Hoffenheimer im Anschluss auch fast gegeben: Modeste probierte es artistisch per Fallrückzieher (20.), Szalai scheiterte im Eins-gegen-eins an SGE-Schlussmann Trapp, Roberto Firmino köpfte das vors Tor fliegende Leder drüber (beide 22.). Es war nun ein munteres Spiel in der Commerzbank-Arena: Seferovic verpasste auf der Gegenseite eine herrliche Chandler-Flanke knapp (26.). Doch nur eine Minute später durfte Frankfurts Vorarbeiter jubeln: Eingesetzt von Stendera startete Seferovic in Abseitsposition durch und veredelte das Vertikalzuspiel seines Kollegen mit dem Außenrist (27.) - 2:0!
Es lief für die seit sechs Spielen sieglosen Frankfurter - dank konsequenter Endverwertung! In der 34. Minute setzten die Adlerträger ihren Höhenflug fort: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Oczipka mit viel Effet in den Sechzehner. Dort garnierte Chandler mit dem Kopf. 3:0 zur Pause, eigentlich konnte im zweiten Durchgang nicht mehr viel passieren.
Der 32. Spieltag
Von wegen: Markus Gisdol reagierte mit einem Dreifachwechsel, schickte zum Neustart Strobl, Elyounoussi und Zuber auf dem Rasen. Den ersten Arbeitsnachweis im zweiten Durchgang lieferte jedoch ein Frankfurter: Seferovic köpfte nach Stenderas Freistoßflanke neben das Gehäuse (49.).
Zwei Minuten später war der Ball drin. Aber auf der anderen Seite. Volland jagte die Kugel aus der Distanz ins Netz, Trapp blickte hinterher. Es war ein schöner Freistoß, bei dem der Eintracht-Schlussmann aber - etwas lethargisch -dennoch keine gute Figur machte (51.).
Der Hoffenheimer Treffer beunruhigte die Hessen. Im weiteren Verlauf verloren sie immer mehr den Spielfaden. Die TSG probierte es derweil, näher heranzukommen. Allerdings sollte es bis zur 63. Minute beziehungsweise bis zur 64. Minute dauern, ehe die eingewechselten Elyounoussi und Zuber Trapp prüften.
4:1? Baumann hat etwas dagegen
So richtig schienen die Kraichgauer aber doch nicht an die Wende zu glauben. Nachdem Oczipka in höchster Not gegen Zuber geklärt hatte (74.), rannte ihnen auch die Zeit davon. Die Partie in der Bankenmetropole geizte nun mit Höhepunkten. Frankfurt hatte zwar zwischenzeitlich den Zugriff auf die Partie verloren, geriet schlussendlich aber nicht mehr in Gefahr. Im Gegenteil: Der just zuvor eingewechselte Inui hatte ebenso die Möglichkeit, auf 4:1 zu stellen (86.) wie Seferovic, dessen Direktabnahme Baumann per Glanzparade an den Pfosten lenkte (90.). Doch auch ohne den vierten Treffer waren weiter erstklassige Hessen bei Abpfiff zufrieden.
Am vorletzten Spieltag ist Eintracht Frankfurt samstags im Berliner Olympiastadion gefordert (15.30 Uhr). Die TSG 1899 Hoffenheim muss zeitgleich erneut auswärts ran, ist dann in Leverkusen zu Gast.