Frankfurts Trainer Armin Veh musste nach dem 0:2 auf Schalke auf Seferovic (Muskelverletzung am linken Oberschenkel) verzichten und ließ zudem Zambrano und Castaignos auf der Bank. Neu dabei: Abraham, Aigner und Kadlec.
Weitaus weniger wechselwillig präsentierte sich derweil Hertha-Coach Pal Dardai, der im Vergleich zum 2:0 gegen Köln lediglich im Mittelfeld den defensiveren Cigerci für Stocker (Bank) brachte.
Nach kurzer Abtastphase entwickelte sich ein Duell zweier Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegneten und mit viel Leidenschaft sowie Herz ans Werk gingen. Beide Teams lieferten ein ordentliches Spiel ab, wenngleich die Passgenauigkeit hüben wie drüben zu wünschen übrig ließ. Trotzdem dauerte es nicht allzu lange, ehe es turbulent vor den Toren wurde: Auf Frankfurter Seite hatte Aigner kein Glück (6., 8.), auf Berliner avancierte Ibisevic zum Pechvogel: Der Bosnier scheiterte zuerst an Frankfurts Schlussmann Hradecky (14.) und unmittelbar darauf an der Latte (15.).
Der 7. Spieltag
Wie man es besser macht, zeigte Meier dann nach 22 Minuten: Eine Stendera-Ecke von rechts, die Ignjovski erzwungen hatte, verlängerte Russ per Kopf zu Meier, der goldrichtig stand und trocken vollendete - 1:0. Der Torschützenkönig bleibt damit der Albtraum der "Alten Dame", gegen die er im sechsten Duell sein sechstes Tor markierte. Auch wenn die Führung zu diesem Zeitpunkt ein wenig wie aus dem Nichts kam, so verdienten sich die Hessen selbige in der Folge.
Die Eintracht agierte zielstrebiger, erlaubte sich weniger Fehler und gewann die entscheidenden Zweikämpfe. Und dennoch hätte die Hausherren beinahe den Ausgleich schlucken müssen: Ibisevic vergab aber erneut aus erstklassiger Position (33.). Etwas später hatte Stendera mit seinem Lattenkracher aus der zweiten Reihe großes Pech (42.), sodass es letzten Endes ohne weitere Treffer zum Pausentee ging.
Passive Eintracht wird bestraft
Umzingelt: Berlins Kalou im Duell mit Stendera und Hasebe (re.). Getty Images
Nach dem Seitenwechsel, den beide Mannschaften mit demselben Personal angingen, präsentierten sich die Hauptstädter ein Stück weit besser. Die Berliner waren vor allem darum bemüht, mehr Präsenz in den Zweikämpfen zu zeigen. Ein Vorhaben, das ihnen auch gelang - nur brachte das offensiv nicht viel ein. Die Hertha zeigte sich zwar bemüht, entwickelte allerdings praktisch gar keine Durchschlagskraft. Erst in der 59. Minute wurde es turbulent, als Ibisevic einen Konter mustergültig abschloss. Jubeln durfte der Bosnier allerdings nicht, da er zuvor hauchdünn im Abseits gestanden hatte.
Das war einer der seltenen Höhepunkte in einer ansonsten recht schwachen zweiten Hälfte. Das lag zu einem großen Teil an den Frankfurtern, die sehr passiv agierten und kaum mehr etwas wagten. Bis auf ein paar seltene Angriffe über rechts, die allerdings nicht zu zwingenden Abschlüssen führten, war von der Eintracht nicht viel zu sehen. Und trotzdem hätte in der 77. Minute der eingewechselte Castaignos alles klar machen können, wenn nicht gar müssen. Doch der Niederländer setzte den Ball aber aus erstklassiger Situation drüber.
Das sollte sich rächen, denn auf der Gegenseite leitete ein anderer Joker dafür den Ausgleich ein: Baumjohann marschierte in der 82. Minute nach vorne und wollte den Ball zu Stocker durchstecken. Mit etwas Glück - Abraham fälschte das Leder ab - landete die Kugel dann jedoch bei Darida, der sich bedankte und aus elf Metern den nicht unverdienten Ausgleich zum 1:1-Endstand markierte.
Beide Mannschaften sind wieder am kommenden Samstag gefordert: Frankfurt in Ingolstadt, Berlin zu Hause gegen den Hamburger SV - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.