
Packender Zweikampf: Govou (Lyon) grätscht gegen Felipe Melo (Florenz). getty
Florenz gelang die Generalprobe in der Liga mit einem 4:2-Erfolg gegen Udinese Calcio, mit dem sich die Prandelli-Elf auf Platz sechs verbesserte. Die Torschützen Montolivo (2) sowie Mutu und Gilardino waren auch bei der wichtigen Partie gegen die Franzosen dabei.
Bei Lyon lief es nicht so gut - bei Paris St. Germain stand am Ende eine 0:1-Niederlage zu Buche, die die souveräne Tabellenführung (fünf Punkte Vorsprung) freilich nicht gefährden konnte. Kapitän Juninho sah dabei die Rote Karte, war aber bei der Fiorentina an Bord.
Für die Fiorentina (3 Punkte) ging es um alles: Nur mit einem Sieg gegen Lyon (8) konnten die Gastgeber die Hoffnungen auf einen der ersten beiden Gruppenplätze am Leben erhalten. Nicht verwunderlich deshalb, dass der AC sofort den Vorwärtsgang einlegte. Kuzmanovic hatte eine erste gute Chance (5.), die verhalten startenden Franzosen zeigten zunächst nur bei einem Freistoß des brasilianischen Kapitäns Juninho Torgefahr (8.).
Die Prandelli-Schützlinge kombinierten bis zum Strafraum ansehnlich, Olympique machte es dem AC aber vor, wie man im Sechzehnmeterraum entschlossen zuschlägt: Die Gastgeber brachten den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Govou kam auf der rechten Seite zur Flanke. Zu weit für Benzema, der das Leder aber links im Strafraum erreichte und auf Makoun zurücklegte, der aus acht Metern gegen die Laufrichtung von Keeper Frey ins linke Eck einschoss (15.).
Fast vom Anpfiff weg vergab Montolivo den Ausgleich. Florenz attackierte weiter, oftmals aber zu ungestüm, hatte dennoch durch Kuzmanovic, der vollkommen frei in günstiger Position klar versemmelte, das 1:1 auf dem Fuß (21.). Davor freilich verfehlte Benzema für die wesentlich strukturierter agierenden Franzosen knapp (19.), danach hämmerte Juninho einen Freistoß aus 25 Metern ans Lattenkreuz (23.).
Die beiden waren die Protagonisten des 0:2: Der Brasilianer spielte im Mittelfeld auf den Youngster, der mit seinem Antritt auch von drei Gegenspielern nicht aufzuhalten war und aus 20 Metern flach ins linke Eck einnetzte (27.).
Florenz war aber nicht unterzukriegen, spielte weiter munter nach vorne: Grosso rettete vor Santana (33.), Montolivo verfehlte knapp (34.), Boumsong fälschte eine Volleyabnahme des gefährlichen Gilardino glücklich zur Ecke ab. Diese wiederum köpfte Mutu an den Pfosten (44.). Es sollte vor dem Pausenpfiff doch noch klappen für die unermüdlichen Italiener: Perfekte Rechtsflanke von Santana, perfekter Kopfball von Gilardino, der aus acht Metern in den linken Winkel traf (45.).
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Abwechslungsreich war der erste Durchgang verlaufen, und auch der zweite Abschnitt lieferte Chancen am Fließband auf beiden Seiten: Ein erneuter Freistoßknaller Juninhos landete nach Wiederanpfiff aus knapp 30 Metern nur an der Unterkante der Latte (49.), auf der Gegenseite scheiterte Montolivo per Flachschuss an Lloris (51.), und Mutu verzog nach klasse Brustvorlage Gilardinos knapp (54.).
Benzema sorgte nach wie vor für viel Unruhe, war oft nur mit vereinten Kräften zu bremsen. Zusammen mit Juninho war der Angreifer der auffälligste Gästeakteur. Der Brasilianer aber übertrieb es: Nachdem der Referee das Spiel bereits unterbrochen hatte, schob der Kapitän den Ball ins Tor (56.). Mit Folgen: Der Brasilianer fehlt nun gelbgesperrt im letzten Gruppenspiel gegen den FC Bayern.
Nach einer kurzen Auszeit nahm die Partie Mitte der zweiten Halbzeit wieder Fahrt auf: Kuzmanovic scheiterte am Pfosten (67.), Keita halbrechts frei vor dem Tor an Fiorentina-Keeper Frei (70.). Für die in der Endphase nachlassende Fiorentina setzte der stets gefährliche Gilardino einen Kopfball-Aufsetzer Zentimeter daneben (78.), auf der Gegenseite jagte der eingewechselte Ederson das Leder aus 18 Metern fulminant an den Querbalken (85.).
In den letzten Sekunden wurde es nochmals spannend: Cris spielte den Ball klar mit der Hand. Schiedsrichter Kassai sah es nicht oder entschied auf Vorteil, den Osvaldo vom linken Fünfmetereck nicht nutzen konnte (90.+4) - der Schlusspunkt in einer äußerst kurzweiligen Partie.
Auf Florenz wartet in der Serie A am Sonntag das Gastspiel bei AS Rom, am 6. Spieltag der Königsklasse geht es am 10. Dezember ins "Endspiel" um den Einzug in den UEFA-Cup in Bukarest. Lyon erwartet in der Liga am Samstag Valenciennes, die Partie gegen Bayern München entscheidet am 10. Dezember über den Gruppensieg.