Er nutzte bayerische Abwehrfehler und brachte die Viola in Führung: Juan Vargas. picture-alliance
Florenz' Trainer Cesare Prandelli stellte seine Mannschaft nach der 1:2-Heimniederlage gegen Juventus Turin auf zwei Positionen um: An Stelle von Comotto und Gobbi (Rot-Sperre) spielten de Silvestri und Kröldrup.
Bayern Münchens Coach Louis van Gaal indes konnte im Vergleich zum 1:1-Auswärtsremis beim 1. FC Köln auf seine Flügelzange Robben/Ribery setzen. Hamit Altintop und Olic mussten für die beiden Superstars weichen. In der Abwehr drückte jedoch der Schuh, da nach Demichelis (Jochbeinbruch) nun auch Contento wegen einer Fleischwunde am rechten Knie passen musste. Dadurch kam der erst 17-jährige Österreicher Alaba zu seinem ersten Einsatz in der Champions League.
Die Achtelfinal-Rückspiele
Bei äußerst schwierigen Witterungsverhältnissen - Nieselregen und stürmischer Wind machten ein normales Fußballspiel nahezu unmöglich - taten sich beide Mannschaften zunächst sehr schwer. Hüben wie drüben kam kein strukturiertes Spiel zustande. Zahlreiche Fehlpässe und viele Zweikämpfe sorgten dafür, dass die Begegnung anfangs eine ziemlich zähe Angelegenheit war.
Mit zunehmender Spieldauer übernahm die Fiorentina jedoch die Kontrolle und sorgte vor allem über die linke Seite für einigen Betrieb. Bis auf eine Halbchance durch Gilardino sprang dabei aber nichts heraus (17.). In der 28. Minute änderte sich das schlagartig, Marchionnis Schuss aus der zweiten Reihe ließ Butt nur nach vorne abprallen. Dort tankte sich Vargas gegen den in dieser Szene hüftsteifen van Buyten durch und netzte dann vom linken Fünfereck ein.
Die Münchner waren nun gefordert, allerdings mussten sie dabei ohne Gomez auskommen. Der Ex-Stuttgarter hatte sich einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen und wurde durch Klose ersetzt. Doch auch so legten die Bayern eine Schippe drauf und drängten auf den Ausgleich, den Robben in der 34. Minute hätte erzielen müssen: Nach einem Diagonalpass tauchte der Niederländer alleine vor Frey auf, zog aber aus zwölf Metern gegen den glänzend reagierenden französischen Keeper den Kürzeren. Das war dann aber auch schon wieder alles an gelungen Offensivaktionen. Der FCB blieb zwar bemüht, konnte sich aber vor der Pause gegen exzellent verteidigende Italiener nicht mehr entscheidend durchsetzen.
Tore satt nach Wiederanpfiff
Auf den Fersen: Bayerns Ribery (re.) stand nicht nur unter der Bewachung von de Silvestri. Meistens wurde der Dribbler von drei Mann angegangen. picture-alliance
Florenz erwischte nach dem Wiederanpfiff den besseren Start und brachte den FCB gleich in die Bredouille. Gilardino legte einen Schrägschuss von rechts aus abseitsverdächtiger Position mit der Hacke auf den sträflich freistehenden Jovetic ab - 2:0 (54.). Die Italiener waren nun klar am Drücker, doch der deutsche Rekordmeister steckte nicht auf und schlug zurück. Nach feiner Einzelleistung passte Ribery zu van Bommel, der es aus 18 Metern im linken unteren Eck klingeln ließ (60.).
Damit hätte es Verlängerung gegeben, doch die Akteure hatten wohl keine Lust darauf. Jovetic setzte zum Solo an und kam nach einem Doppelpass mit Gilardino, der per Kopf zurück zum Montenegriner ablegte, wieder ans Spielgerät. Der 20-Jährige behauptete sich dann gegen den ungeschickt zu Werke gehenden van Buyten und tunnelte schließlich noch Butt (64.). Nur eine Minute später folgte die erneute Antwort der Münchner - und was für eine! Robben zog von rechts nach innen und zimmerte den Ball aus 27 Metern wunderbar in den linken Winkel zum 2:3.
Durch das Aus vor Augen setzten die Italiener nun wieder den Vorwärtsgang ein, dabei erspielten sie sich auch ein klares optisches Übergewicht, entwickelten aber kaum Durchschlagskraft. Die bayerische Defensive um den jungen Alaba, der ein ordentliches Debüt feierte, hatte sich auf die Angriffe der Viola mittlerweile besser eingestellt und ließ nichts mehr anbrennen.
Für beide Mannschaften geht es nun in der Liga um wichtige Punkte, der AC Florenz muss am Samstag zum SSC Neapel reisen. Die Bayern empfangen im Samstagabend-Spiel der Bundesliga den SC Freiburg, ehe sie mit Spannung den 19. März 2010, die Auslosung für das Viertelfinale, erwarten dürfen.