"Wir wollten den einen oder anderen nochmal sehen heute und das Spiel auch als Pause nutzen", erklärte Hansi Flick am RTL-Mikrofon den Plan, der hinter dem Spiel im Oman steckte. Dennoch konnte der Bundestrainer mit dem behäbigen Auftritt gegen den klaren Außenseiter nicht zufrieden sein. "Wie wir die Zweikämpfe angegangen sind, das war nicht auf dem Niveau, wie wir uns das bei der WM wünschen", so Flick, der seine Akteure aber dennoch in Schutz nahm. "Ich habe auch Verständnis für die Spieler, nicht so in die Zweikämpfe zu gehen, um sich nicht zu verletzen."
Kurz bangen musste er um Lukas Klostermann, dessen Auswechslung nach etwas mehr als einer halben Stunde sei laut Flick aber geplant gewesen. Ebenso die Verteilung von jeweils 45 Minuten Spielzeit auf die beiden Debütanten Youssoufa Moukoko und Niclas Füllkrug, die beide auf sich aufmerksam machten.
Moukoko scheiterte kurz vor der Pause mit einem strammen Schuss am rechten Pfosten, Füllkrug sorgte mit seinem Treffer nach 80 Minuten derweil dafür, dass Deutschland auch die elfte WM-Generalprobe in Folge für sich entscheiden konnte und eine Blamage im Oman verhinderte. "Er hat sich das Tor verdient, weil er auch zwei, drei andere Abschlüsse hatte. Man hat schon auf dem Platz gespürt, dass vorne eine Präsenz ist", lobte Flick den Bremer Mittelstürmer.
Flicks Startelfgedanken haben sich "nicht groß verändert"
Füllkrug selbst sah, dass das Spiel der DFB-Elf nach Wiederanpfiff "ein Stück besser" war, Deutschland aber immer noch nicht alles so gemacht hatte, "wie wir es uns vorgestellt haben." Immer wieder ging der Ball im Spiel nach vorne zu einfach verloren, was dem Oman einige vielversprechende Kontermöglichkeiten einbrachte. Dennoch müsse man laut Füllkrug "das alles realistisch einschätzen", nach der kräfteraubenden Anreise gehe es in den nächsten Spielen nun um alles.
Um beim WM-Auftakt gegen Japan am kommenden Mittwoch (14 Uhr, LIVE! bei kicker) erfolgreich zu sein, muss sich Deutschland aber noch in vielen Bereichen steigern. "Es ist wichtig, dass wir eine gute Restverteidigung haben und schnörkellos im Angriff sind", nennt Kapitän Manuel Neuer einige Punkte, die auch gegen den Oman nur bedingt zufriedenstellend ausgeführt wurden.
Allzu viel Aufschluss über den Leistungsstand der DFB-Elf konnte das Spiel aber auch wegen der vielen Personalrochaden nicht geben. Flicks Gedanken über seine erste Startelf habe der Auftritt am Mittwochabend daher "nicht groß verändert".
Am Donnerstag steht für Deutschland nun Regeneration sowie die Reise nach Katar an, am Freitag hat die DFB-Elf frei. Neuer-Ersatz Marc-André ter Stegen, der wegen eines Magen-Darm-Infekts am Montag nicht mitgeflogen war, ist laut Flick "auf dem Weg" nach Katar und wird in Doha zur Mannschaft stoßen. Wenn am Samstag wieder trainiert wird, sollen neben dem Schlussmann auch Antonio Rüdiger und Thomas Müller einsteigen.