Europa League

Flekken nach 3:0 in Piräus: "Wie eine Klassemannschaft"

Freiburgs Keeper über Feuerwerk, Stabilität, die Start-Welle und Hoffenheim

Flekken im Interview: "Wir haben das wie eine echte Klassemannschaft ausgespielt"

Mark Flekken und seine Mitspieler stehen nach zwei Europa-League-Spielen schon bei sechs Punkten.

Mark Flekken und seine Mitspieler stehen nach zwei Europa-League-Spielen schon bei sechs Punkten. SC Freiburg

Aus Piräus berichtet Carsten Schröter-Lorenz

Kamen Sie dem Feuerwerk auf dem Platz näher als an Silvester, Herr Flekken?

Ja (grinst). Ich muss sagen, es war eine geile Stimmung. Wenn man das Ergebnis anschaut aus Piräus-Sicht, war die Atmosphäre trotzdem überragend, die Fans auf den Rängen haben ordentlich was abgezogen. Ich hatte allerdings einen kurzen Schreckmoment, als ein Böller direkt über meinem Kopf explodiert ist, aber der Schiedsrichter hat es alles richtig gemacht, dass er kurz unterbrochen hat. Das Feuerwerk und die Böller sollten natürlich nicht über den Platz fliegen, wenn das an der Seite und hinter dem Tor passiert, ist es immer noch gut für die Stimmung. Wichtig war, dass sie diesmal nicht auf Menschen in die Blöcke geflogen sind.

Wie war es für Sie von hinten zu sehen, dass Ihre Mannschaft trotz dieser ungewohnt heißblütigen, lauten, am Anfang knallenden Stimmung direkt abgezockt aufgetreten ist, in der ersten Minute den ersten guten Torschuss absetzte, in der fünften Minute in Führung ging, später nachlegte und defensiv nichts anbrennen ließ, sodass Sie keinen gefährlichen Abschluss halten mussten?

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Da war ein Schuss und eine Eins-gegen-eins-Situationen, sonst haben die Jungs alles wegverteidigt. Das spricht für die Qualität, die wir bisher in der Saison gezeigt haben. Wir sind defensiv so stabil im Moment, dass wir sehr wenig zulassen. Wenn wir das Spiel für Spiel so abrufen können, haben wir natürlich auch mehr Möglichkeiten nach vorne. Die Jungs vorne haben hier in Piräus einen super Job gemacht, einiges genutzt, was wir bekommen haben. Es hätten sogar noch ein, zwei Chancen mehr genutzt werden können, aber wenn man auswärts 3:0 gegen Piräus gewinnt, darf man sehr zufrieden sein.

Wir sind nicht wie doofe Hühner nach vorne gelaufen, um das vierte nachzulegen.

Mark Flekken

Olympiakos ließ zwar einiges vermissen, kam nicht wirklich aggressiv in die Zweikämpfe und zeigte insgesamt eine eher schwache Leistung. Ist es dennoch ein weiterer Entwicklungsschritt, so ein Spiel auswärts beim griechischen Rekordmeister so souverän und dominant zu gewinnen?

Europa League, 2. Spieltag

Das ist die nächste Stufe im Reifeprozess. Es war eine sehr abgezockte Leistung, wir haben das wie eine echte Klassemannschaft ausgespielt und sind nicht wie doofe Hühner nach vorne gelaufen, um das vierte nachzulegen. Vorher haben wir gut abgewartet, bis wir uns die Chance erspielt haben, um das 3:0 zu schießen - danach war das Ding eigentlich gegessen.

Am Sonntagabend steht bei der TSG Hoffenheim die nächste Prüfung an, die vermutlich schwieriger wird. Was erwarten Sie dort?

Hoffenheim ist auch gut gestartet und hat sehr viel Qualität in der Mannschaft. Es könnte ein sehr offenes Spiel werden. Für uns wird es wichtig sein, die defensive Stabilität wieder hinzubekommen und daraus nach vorne Fußball zu spielen.

Der SC ist jetzt mit drei Punkten Vorsprung Tabellenführer in der Europa-League-Gruppe G und steht in der Bundesliga auf Rang zwei.

So kann man mal starten, oder? (lacht) Wir haben uns eine sehr gute Grundlage geschaffen. Es geht jetzt darum, auf dieser Welle weiter durchzuziehen, jedes Mal zu versuchen, das Maximale rauszuholen und den Lauf so lange anhalten zu lassen, wie es irgendwie geht.