Nun ist es raus: Am Freitagnachmittag hat U-21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo sein Aufgebot für die beiden anstehenden Länderspiele gegen Japan (24. März in Frankfurt, 18.15 Uhr) und in Rumänien (28. März, in Sibiu, 18 Uhr) veröffentlicht. Unter den 23 Spielern findet sich mit Henning Matriciani vom FC Schalke 04 auch ein Neuling im Kader wieder, der zuletzt mit starken Leistungen in der Bundesliga hatte aufhorchen lassen.
Wie vom kicker jüngst angekündigt, feiert Hertha-Stürmer Jessic Ngankam derweil sein DFB-Comeback und steht sogar vor dem Debüt in der U 21. Der 22-jährige bullige Angreifer, der schon für die deutsche U 17 und U 18 aufgelaufen ist, war im vergangenen Jahr zwar zur U 21 eingeladen worden, hatte aber verletzt wieder abreisen müssen.
Im Vergleich zur letzten Länderspielperiode kehren neben Ngankam auch Faride Alidou, Ansgar Knauff (beide Eintracht Frankfurt), Jamie Leweling (Union Berlin) und Patrick Osterhage (VfL Bochum) in den U-21-Kader zurück.
A-Nationalspieler bei der U-21-EM dabei?
Die Nominierung ist gleichzeitig ein Fingerzeig für die EM-Endrunde im Juni in Rumänien und Georgien. Denn: Es sind die letzten beiden Härtetests vor dem kontinentalen Wettstreit, den die DFB-Junioren in dieser Altersklasse bislang dreimal für sich entscheiden konnten - 2009, 2017 und 2021. Das Team von Di Salvo wird also sogar als Titelverteidiger an den Start gehen.
"Nun geht es mit großen Schritten Richtung EM", wird Di Salvo vom DFB zitiert. "Die beiden Testspiele wollen wir nutzen, um unser Spiel und unsere Abläufe für das Turnier zu optimieren, obwohl uns durch Verletzungen und Nominierungen für die A-Nationalmannschaft einige Stammspieler fehlen. Dadurch ergibt sich die Chance für andere Jungs, sich vor der EM nochmal zu zeigen."
Weil Armel Bella Kotchap (FC Southampton), Felix Nmecha (VfL Wolfsburg), Kevin Schade (FC Brentford) und Josha Vagnoman (VfB Stuttgart) von Bundestrainer Hansi Flick für die A-Nationalmannschaft nominiert wurden, brechen Di Salvo auch Optionen weg.
"Zu den Spielern, die Hansi nun für die Nationalmannschaft nominiert hat, waren wir in den vergangenen Tagen im ständigen Austausch", erklärt der U-21-Coach: "Es ist eine große Auszeichnung für die Jungs, auf dem höchstmöglichen Level anzukommen. Dort werden sie gefordert und können wichtige Erfahrungen sammeln, die sie dann bei der EM einbringen."
Die heiße Phase der EM-Vorbereitung beginnt am 8. Juni, wenn sich die deutsche U 21 bis zum 18. Juni bei einem Trainingslager in Südtirol auf das Großereignis einschwört. In Gruppe C treffen die DFB-Junioren am 22. Juni zunächst auf Israel, am 25. Juni dann auf Tschechien und am 28. Juni (alle 18 Uhr und LIVE! bei kicker) im abschließenden Gruppenspiel auf Mitfavorit England.
Kein Einzelfall: Samardzic steht nicht mehr zur Verfügung
Nicht mehr zur Verfügung steht ein fest für die Endrunde eingeplanter Kandidat. Lazar Samardzic, der noch beim jüngsten 4:2-Sieg in Italien Mitte November in der Startelf gestanden und als Torschütze geglänzt hatte, hat sich für die Nationalmannschaft Serbiens entschieden.
Nicht nur sportlich eine herbe Enttäuschung für Di Salvo: "Die Entscheidung von Lazar bedauern wir und hat uns überrascht, da er sich bis vor Kurzem klar zum DFB und zur U 21 bekannt hat. Wir haben ihn als jüngeren Spieler gefördert, ihm viel Vertrauen entgegengebracht und Spielpraxis gegeben, die Lazar mit Leistung zurückgezahlt hat."
Kein Einzelfall: Zuvor hatte sich aus diesem Jahrgang der ebenfalls von Di Salvo besonders geförderte Malik Tillman (20, Glasgow Rangers) für die USA und gegen den DFB entschieden. Auch der in München geborene Bayern-Profi Josip Stanisic (22) traf eine Grundsatzentscheidung für Kroatien.
Der deutsche U-21-Kader auf einen Blick:
Tor: Nico Mantl (RB Salzburg), Christian Früchtl (Austria Wien), Noah Atubolu (SC Freiburg)
Abwehr: Kilian Fischer (VfL Wolfsburg), Noah Katterbach (Hamburger SV), Malick Thiaw (AC Mailand), Maximilian Bauer (FC Augsburg), Henning Matriciani (Schalke 04), Yann Aurel Bisseck (Aarhus GF), Jordan Beyer (Burnley), Luca Netz (Gladbach)
Mittelfeld/Sturm: Tom Krauß (Schalke 04), Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt), Yannik Keitel (SC Freiburg), Jessic Ngankam (Hertha BSC), Angelo Stiller (TSG Hoffenheim), Maurice Malone (Wolfsberger AC), Patrick Osterhage (VfL Bochum), Eric Martel (1. FC Köln), Noah Weißhaupt (SC Freiburg), Denis Huseinbasic (1. FC Köln), Jamie Leweling (Union Berlin), Faride Alidou (Eintracht Frankfurt)