Der TOTS-Zug rollt derzeit durch FIFA 23 Ultimate Team. Während am Freitag mit der Bundesliga-Mannschaft das nächste Team einer europäischen Top-Liga präsentiert wurde, folgte am Sonntag der elitäre Kreise der Saudi Professional League. Die RSL, wie sie in FIFA heißt, sorgte dabei für eine handfeste Sensation: Erstmals seit der Einführung des Team of the Season ging Superstar Cristiano Ronaldo leer aus.
Moments-Karte gegen den Trend
Der Portugiese zählte seit den Anfängen von FUT in FIFA 09 stets zu den besten Karten im Spiel. Im TOTS hatte der alternde Goalgetter ob seiner starken Ingame Werte und noch besserer Leistungen im echten Leben quasi eine Startplatzgarantie. Egal ob La Liga, Serie A oder Premier League - CR7 stand in jedem Team of the Season, in das er es schaffen konnte. Eine beeindruckende Serie, die nun endet.
Verzichten müssen Fans aber nicht. Denn obwohl der 38-Jährige es nicht ins richtige TOTS der RSL geschafft hat, spendierte EA SPORTS ihm dennoch eine starke Spezialkarte zum Saisonabschluss. So findet Cristiano Ronaldo dank einer Moments-Version, die im Zuge des TOTS veröffentlicht wurde zurück zu alter FIFA-Stärke, ganz entgegen der Abwertungen seiner Gold-Karte .
Herausragende Werte trotz Exklusion
Die Zahlen der Moments-Ausführung sind beeindruckend: 94 Tempo, 98 Schießen und 94 Dribbling machen ihn gepaart mit 84 Physis zu einem beängstigend guten Stürmer. Das Gesamtrating von 96 sowie der stolze Preis von über 8 Millionen Münzen stellen zudem nicht nur alle regulären TOTS-Karten der Saudi Professional League, sondern auch zahlreiche Versionen besserer Ligen in den Schatten. Weshalb sich die Frage stellt, weshalb CR7 es nicht in die richtige Auswahl schaffte.
Um dies zu beantworten, muss zunächst festgehalten werden, dass es zum TOTS der RSL keine Fan-Abstimmung gibt. Hätte die Real- und ManUnited-Legende eine solche Chance gehabt, hätte sie sich ob ihrer Bekanntheit wohl eines Platzes sicher sein können. Da EA SPORTS jedoch im Alleingang entschieden hat, ist Cristiano Ronaldo dieser verwehrt geblieben.
Geringe Spielzeit entscheidend?
Grund dafür dürfte in erster Linie die geringe Spielzeit gewesen sein. Das portugiesische Aushängeschild war erst im Winter nach Verwerfungen mit den Red Devils mit vielen Nebengeräuschen zu Al-Nasr gewechselt. 13 Partien absolvierte er deshalb bisher, schlug in diesen aber starke 12 Mal zu und legte zwei Tore vor. Trotzdem entspricht das lediglich der Hälfte der bis zum TOTS-Release möglichen Einsätze.
Dazu kommt, dass seine starken Statistiken sich aus wenigen Spielen ergeben. In sechs Partien blieb er gänzlich ohne Torbeteiligung, sammelte seine 14 Scorerpunkte somit in sieben Einsätzen. Diese sind dadurch selbstredend umso beeindruckender, sprechen aber auch eine deutliche Sprache in Sachen Konstanz.
Im bisher wichtigsten Spiel gegen den damaligen Tabellenzweiten Al-Ittihad Anfang März blieb er zudem blass und musste eine empfindliche 0:1-Niederlage im Meisterschaftsrennen hinnehmen, durch die Al-Nasr hinter den direkten Konkurrenten auf Rang 2 zurückfiel. So auch im Pokal-Halbfinale, in dem es gegen Al-Wehda ebenfalls 0:1 hieß. Ein "Big Game Player" ist CR7 aktuell wahrlich nicht.
Der Faktor Werbewirksamkeit
Ist die Exklusion in der TOTS-Auswahl daher nachvollziehbar, ist die Moments-Karte es ebenso. Nicht nur sportlich. Denn zusätzlich zu der sportlichen Ausbeute ist die Werbewirksamkeit des Weltstars nicht zu unterschätzen.
Seit mehr als einem Jahrzehnt ist Cristiano Ronaldo schließlich eins der medialen Zugpferde der FIFA-Reihe, war ein ums andere Mal einer der bestbewerteten Akteure der Ableger und zierte mehrere Jahre das Cover des Spiels. Es ist dementsprechend auch möglich, dass er für EA SPORTS einen banalen Nutzen haben soll: Packs zu verkaufen. Dies ist schließlich nach wie vor die größte Einnahmequelle des US-Konzerns.
Mané als mahnendes Beispiel
Zudem war der Publisher in der Bundesliga bereits ähnlich vorgegangen. Dort erhielt Sadio Mané eine solche Moments-Version. Und das trotz einer enttäuschenden Saison, in der ihm zumindest auf dem Platz immer wieder die Durchschlagskraft fehlte. Dennoch ist der Senegalese gefragt und mit circa 1,6 Millionen Münzen recht teuer, weil er gut in die Meta passt. Ebenso wie Cristiano Ronaldo.