
Der eine trifft (Cristiano Ronaldo), der andere zeigt noch nicht alles: Arthur "muss noch lernen". imago images
Ein feiner Fußballer ist Arthur sicherlich, das hat der 24-jährige Brasilianer schon im Dress des FC Barcelona bewiesen (2018-2020). Und sein Können hat der Techniker auch am Dienstag beim späten 2:1-Erfolg gegen Budapest gezeigt: Arthur, inzwischen immer öfter und länger Bestandteil der Juve-Elf, hat sich elegant beweget, viele Kurzpässe gespielt und relativ wenige Ballverluste gehabt.
Der Mann, der vor dieser Saison im Tausch mit Miralem Pjanic von Barça gekommen war, machte aber vieles auch falsch - laut Trainer Andrea Pirlo. Und wer mag dem Trainer, dem Weltmeister von 2006, dem Schnittstellenmeister und Weltklasse-Feingeist zu aktiven Tagen widersprechen?
Denn was der seit dieser Saison installierte Coach Pirlo über seinen Schützling nach Spielschluss gegenüber "Sky Sport Italia" sagte, hatte schon Gewicht. Zumal er damit nur die Kritik von TV-Experte Fabio Capello, einst selbst Juve-Spieler (1970-1976) und -Trainer (2004-2006), bestätigte.
Denn während Capello meinte, Arthur passe nur kurz, viel zu langsam und stets horizintal, sagte Pirlo: "Er war ein wenig dickköpfig heute, indem er den Ball oft zu lang gehalten und immer den direkten Weg zum Tor gesucht hat, obwohl wir lieber nach außen hätten spielen sollen, um die Ferencvaros-Abwehr auseinanderzuziehen. Er hätte das Spiel offener gestalten müssen, um Eins-gegen-Eins-Situationen zu kreieren." Und angesprochen auf Capellos Frage, ob Arthur denn generell über die notwendige Sicht gegen gegnerische Abwehrreihen verfüge - wie eben Pirlo einst -, entgegnete dieser nach einem kurzen Kichern: "Nicht so sehr gerade, aber er lernt noch."
Dybala noch nicht bei 100 Prozent
Verlassen konnte sich der Turiner Trainer, der mit seiner Truppe vorzeitig im Achtelfinale der Königsklasse steht (Juve nun schon siebenmal in Folge für die K.-o.-Runde qualifiziert), dagegen einmal mehr auf 1:1-Schütze Cristiano Ronaldo und auch auf Alvaro Morata, der dieses Mal als Joker ganz spät zum allerdings auch hochverdienten Dreier traf und nun schon bei fünf Champions-League-Toren in nur vier Partien steht. Weniger gut war die Leistung von Startelfspieler Paulo Dybala, der noch immer nicht zu seiner herausragenden Form der letzten Saison finden mag und in Minute 62 eben für Matchwinner Morata raus musste.
Pirlos Meinung dazu: "Dybala hat es heute nicht sehr gut gemacht. Aber wie ich schon sagte, er war verletzt und hat über Wochen Antibiotika nehmen müssen (außerdem auch positiv an Corona erkrankt; Anm.d.Red.). Also ist es nur natürlich, dass er Zeit braucht, um wieder in Form zu kommen. Er muss einfach im Training über seine Grenzen hinausgehen, um seine Form wiederzuentdecken."