Bundesliga

Fehler im VAR-Center: Handelfmeter ohne Berührung

Referees benachteiligen Hoffenheim im Spiel gegen Freiburg

Fehler im VAR-Center: Handelfmeter ohne Berührung

Kein Handspiel: Hoffenheims Melayro Bogarde (re.) hat die Arme zwar oben, berührt den Ball aber nur mit dem Gesicht. Trotzdem gab es Elfmeter.

Kein Handspiel: Hoffenheims Melayro Bogarde (re.) hat die Arme zwar oben, berührt den Ball aber nur mit dem Gesicht. Trotzdem gab es Elfmeter. imago images

Es war zugegeben eine knifflige Szene, die das Schiedsrichter-Team um Robert Hartmann im Spiel zwischen Hoffenheim und Freiburg (1:3) da zu klären hatte. Und im Stadion konnte zunächst auch niemand ernsthaft widersprechen, als der Referee nach 33 Minuten plötzlich auf Handelfmeter für den SC Freiburg entschied. Erstaunlich nur, dass selbst der betroffene Spieler sich ernsthafte Proteste sparte.

Nach einem Eckball der Gäste auf den kurzen Pfosten hatte Nicolas Höfler den Ball verlängert und den direkt hinter ihm postierten Melayro Bogarde angeköpft. Seine Arme hielt der Niederländer unnötig wie unnatürlich wohl zum eigenen Schutz auf Kinnhöhe. Die leicht veränderte Flugbahn des Balles verriet einen Körperkontakt. Den Hartmann Bogardes rechtem Arm zuordnete. Also strafbares Handspiel im Strafraum - Vincenzo Grifo verwandelte den anschließenden Elfmeter sicher.

Spielersteckbrief Bogarde
Bogarde

Bogarde Melayro

Fehlentscheidung: Handelfmeter ohne Hand- oder Armkontakt

Doch wie später Bilder in der ARD-Sportschau belegten, hatte Bogarde sich soeben noch rechtzeitig weggedreht und seine Arme aus der Schusslinie gebracht, den Ball allerdings leicht mit dem Gesicht im Bereich der Nase touchiert. Die Slowmotion-Bilder, unterstützt von einer Lupen-Funktion, klären die Situation eindeutig auf. Es war demnach ein Handelfmeter ohne Hand- oder Armkontakt - eine Fehlentscheidung. Es stellt sich an dieser Stelle die Frage, warum es die Spezialisten im Video-Assist-Center in Köln um VAR Guido Winkmann und VAR-Assistent Christian Bandurski nicht schafften, zum selben und richtigen Schluss zu kommen.

Besonders bitter für Hoffenheim: Es handelte sich um das richtungsweisende 2:0 für Freiburg nach 34 Minuten, also um eine spielentscheidende Szene. Für den derzeit leidgeprüften Hoffenheimer Trainer Sebastian Hoeneß, der zu diesem Zeitpunkt bereits zwei frisch verletzte Spieler zu beklagen hatte, passte die Fehlentscheidung ins Bild. "Diesen Gedanken hatte ich auch schon", erklärte der 38-Jährige, als er kurz nach Abpfiff im ARD-Interview von den entlarvenden TV-Bildern erfuhr. In diesem Fall kam die Aufklärung allerdings deutlich zu spät und zudem nicht von der im Spiel dafür zuständigen Stelle aus Köln.

Lesen Sie zu dem Thema auch die Erklärung des DFB durch Dr. Jochen Drees, den Projektleiter für den Bereich Video-Assistent.

Michael Pfeifer/Carsten Schröter-Lorenz

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - SC Freiburg