Bundesliga

Fehlentscheidung in Bochum: Klopp versteht "die Welt nicht mehr"

Liverpools Trainer spricht sich für Challenge aus

Fehlentscheidung in Bochum: Klopp versteht "die Welt nicht mehr"

Blickte mit Verwunderung nach Bochum: Jürgen Klopp (li.).

Blickte mit Verwunderung nach Bochum: Jürgen Klopp (li.). imago images (2)

Dass Jürgen Klopp am Spielfeldrand oft ein emotionales Verhältnis mit dem Schiedsrichter und vor allem dem Vierten Offiziellen pflegt, ist seit seinen Jahren in der Bundesliga bekannt. In England setzt sich das fort, jüngst verletzte sich der 55-Jährige sogar bei einer kuriosen Konfrontation mit einem Assistenten an der Seitenlinie.

Doch nicht nur in der Premier League ärgert sich Klopp regelmäßig über aus seiner Sicht falsche Entscheidungen der Unparteiischen, in der Bundesliga nimmt der Trainer des FC Liverpool diese auch wahr. Der nicht gegebene Strafstoß für Borussia Dortmund am vergangenen Freitag im Spiel beim VfL Bochum (1:1) hat bei Klopp ebenfalls für große Verwunderung gesorgt. Der frühere Meistertrainer des BVB verstand laut eigener Aussage "die Welt nicht mehr", als Video-Assistent Robert Hartmann den Schiedsrichter Sascha Stegemann nicht an den Bildschirm bat.

"Das wäre das Mindeste gewesen"

Der Bochumer Danilo Soares hatte im Strafraum Dortmunds Karim Adeyemi klar zu Fall gebracht. Ein Elfmeterpfiff blieb aber aus, ebenso eine Intervention des Video-Schiedsrichters. "Das", sagt Klopp dem kicker (Donnerstagsausgabe), "wäre das Mindeste gewesen, was der VAR hätte machen müssen."

Dass dies eine Fehlentscheidung war, räumte Referee Stegemann im Nachgang bereits ein. Dennoch war diese Szene der Auslöser dafür, über Anpassungen im Umgang mit dem VAR ernsthaft zu diskutieren. Sogenannte Challenges, die Trainern ermöglichen sollen, im Spiel einen Videobeweis anzufordern, gelten als mögliche Neuerung.

Hockey ein gutes Beispiel

Laut Klopp wäre eine Einführung ein Schritt in die richtige Richtung. "Eine Challenge wäre die Lösung, so etwas in Zukunft zu vermeiden." Dabei beruft sich der erfahrene Coach auf andere Sportarten, die diese Vorgehensweise seit Jahren praktizieren. "Es gibt so viele gute Beispiele, wie das funktionieren kann. Im Hockey etwa hat sich die Challenge längst bewährt." Sie sei daher auch eine "interessante Idee für den Fußball".

Interessant ja, über eine sinnvolle Umsetzung dürfte aber noch länger diskutiert werden. Dass Challenges nicht nur bei mehreren Trainern in der Bundesliga, sondern auch den Fans auf Akzeptanz stoßen, zeigt eine kicker-Umfrage. 86 Prozent von über 60.000 Teilnehmern sind dafür, dass Trainer per Challenge den Videobeweis einfordern können.

tso, md

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