Sevillas Trainer Vincenzo Montella nahm im Vergleich zum jüngsten 2:2 in La Liga gegen den FC Barcelona vier Änderungen an seiner Startelf vor: Anstelle von Torwart Sergio Rico, Mercado, Banega und Muriel spielten Debütant Soria, Pizarro, Sarabia und Ben Yedder.
Bayern-Coach Jupp Heynckes tauschte nach dem 6:0 gegen Dortmund ebenfalls viermal: Alaba (Rückenbeschwerden), Rafinha, James und Robben (alle Bank) machten Platz für Juan Bernat, Kimmich, Thiago und Vidal.
Sarabia lässt die erste Großchance aus
In der Anfangsphase der Partie waren die Bayern gut im Spiel. Sie dominierten das Geschehen, taten sich aber schwer, Sevilla in Verlegenheit zu bringen - und verloren nach rund zehn Minuten den Faden. Die Andalusier ergriffen die Initiative, beschäftigten die Münchner in der Defensive und erarbeiteten sich die erste Großchance: Hummels klärte eine Flanke vor die Füße von Sarabia, doch dieser zielte aus acht Metern freistehend am Tor vorbei (20.).
Dennoch: Die Gastgeber waren im ausverkauften Estadio Ramon Sanchez Pizjuan obenauf - und trafen nach gut einer halben Stunde zur Führung: Der Ex-Schalker Escudero flankte, Sarabia ging am Fünfmeterraum entschlossener zum Ball als Juan Bernat und schoss ein (32.). Doch die Bayern antworteten nur fünf Minuten später aus heiterem Himmel. Oder besser: Sevilla selbst antwortete. Jesus Navas fälschte eine Ribery-Flanke entscheidend ab - und überwand seinen eigenen Torwart (37.). Kurz darauf ging es mit dem Zwischenstand von 1:1 in die Kabinen.
Champions League, Viertelfinal-Hinspiele
Javi Martinez vergibt - Thiago nicht
Nach dem Seitenwechsel legten die Bayern wieder zu - auch weil Rafinha den indisponierten Juan Bernat ersetzte und auf der linken Seite abriegelte. Der FCB gab nun den Ton an, münzte seine Überlegenheit zunächst aber nicht in Torchancen um. Doch nach etwas mehr als einer Stunde wurde Heynckes' Team zwingender - und Sevilla verlor die Ordnung: Zunächst vergab Javi Martinez eine aussichtsreiche Gelegenheit nach einem Konter (66.), dann schlug Thiago zu. Nach einer Flanke von Ribery kam der Mittelfeldmann am Fünfmeterraum zum Kopfball und nickte ein (68.).
Nun war Sevilla gefordert, brachte aber nur noch drei Abschlüsse zustande, bei denen N'Zonzi zweimal aus der Distanz vorbeizielte (79., 82.) und der eingewechselte Sandro Ramirez an Ulreich scheiterte (81.). So blieb es beim 2:1 für die Bayern - dem zwölften CL-Sieg für Heynckes in Folge.
Damit haben die Münchner eine erstklassige Ausgangslage für das Rückspiel am Mittwoch nächster Woche (20.45 Uhr) in der Allianz-Arena. Zuvor treten sie am Samstag (15.30 Uhr) in Augsburg an, Sevilla misst sich mit Celta Vigo (16.15 Uhr).