Spielerwechsel sind in den Fußballsimulationen von EA SPORTS so eine Sache. Mal läuft alles wie geschmiert, mal soll es anscheinend einfach nicht sein und man wechselt sich fast um den Verstand. In EA SPORTS FC 24 will der Entwickler diesem Problem beikommen, die Stickempfindlichkeit rückt hierbei in den Fokus. So kann diese für das adaptive Wechseln mit dem rechten Stick nun in den Spieleinstellungen unter "Gameplay" manuell auf einer Skala von null bis zehn angepasst werden. Je höher ihr die Empfindlichkeit stellt, desto stärker wird die manuelle Eingabe berücksichtigt.
Bessere Spielerwechsel durch höhere Stickempfindlichkeit?
Konkret wirkt sich das gleichermaßen auf die Richtung, aber auch die Distanz eures Wechsels aus. Denn je länger ihr den rechten Stick in eine Richtung haltet, desto weiter entfernte Spieler werden beim adaptiven Wechsel angewählt. So gelingt es im Extremfall, vom linken Verteidiger zum Rechtsaußen oder zurück zu wechseln. Und mit etwas Übung lässt sich tatsächlich eine Verbesserung wahrnehmen. Natürlich müsst ihr selbst für euch testen, welche Empfindlichkeit euch am besten liegt. Habt ihr diese gefunden, fühlen sich die Wechsel jedoch präziser an und die manuellere Befehlseingabe ist spürbar.
Mit "Precision Shooting" in den Winkel
Gleiches gilt auch für "Precision Shooting", das sich ebenfalls unter dem "Gameplay"-Tab der Spieleinstellungen an- oder ausschalten lässt. Stellt ihr die Schusshilfe auf "Präzision", ist das neue Feature aktiv. Es soll dafür sorgen, dass präzises Zielen in die Ecken zu besseren Abschlüssen führt, während ungenaues Zielen ungefährlichere Abschlüsse nach sich zieht.
Bereits bei den ersten Abschlüssen ist ein Unterschied zu spüren, der die Versprechen der Ankündigung bestätigt. Habt ihr freie Bahn und visiert mit einem Finesse-Schuss genau das lange Eck an, dreht sich der Versuch wunderbar ins Netz. Verzieht ihr allerdings, weil ihr einen ungünstigen Schusswinkel habt, wirkt sich das direkt auf das Ergebnis aus und der Schuss verfehlt sein Ziel mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Gestandene FIFA-Spieler oder trainingsinteressierte User können sich hier einen Vorteil verschaffen.
Traumpässe dank "Precision Pass" und "Swerve on Demand"
Die zweite neue Präzisions-Mechanik, "Precision Pass", müsst ihr nicht aktiv einschalten. Jederzeit lassen sich die manuellen Pässe im Spiel durch das Drücken von R1|RB ausführen. Zumindest Steilpässe und hohe Zuspiele oder Flanken. Bei normalen Flachpässen greift das Feature nicht, das gemeinsam mit "Swerve on Demand" das Kombinationsspiel revolutionieren will. Den forcierten Effet könnt ihr ebenfalls jederzeit mithilfe von L2|LT ausführen.
Beide Mechaniken haben durchaus ihre Berechtigung. Tatsächlich findet der eine oder andere angeschnittene Ball sein Ziel, das er ohne Drall wohl nicht erreicht hätte. Manuelle Präzisions-Pässe machen es derweil beispielsweise möglich, schnelle Spieler noch steiler zu schicken.
Richtig interessant wird es, wenn man beide Aspekte des Passspiels kombiniert, indem man die zwei Modifikations-Knöpfe gleichzeitig drückt. Die eher ungewohnte Handhaltung erlaubt es, nicht nur die Richtung des Passes, sondern auch die Richtung des Effets zu bestimmen. Nach einigem Training wird dies mit feinen Schnittstellenpässen belohnt, die sich sehr sehenswert in die richtigen Räume drehen.
Wird "Orbit Dribbling" zum Verteidiger-Schreck?
Einer ungewohnten Tastenkombinationen bedarf es auch, wenn ihr das "Orbit Dribbling" verwenden möchtet. L1|LB und L2|LT sind die Tasten zum Dribbling ohne Ball, das standardmäßig aktiviert ist. Ja, richtig gelesen. Die neue Art des Dribbelns ermöglicht es, eure Akteure um den Ball tänzeln zu lassen. Eine Mechanik, die besonders im und um den gegnerischen Sechzehner interessant ist.
Nicht nur könnt ihr gerade physischere und unbeweglichere Verteidiger mit einem kurzen Zucken locken und anschließend stehen lassen, sondern mit dem richtigen Timing auch Freistöße und Elfmeter herausholen. Schiebt ihr euch geschickt zwischen Ball und Gegner, wenn dieser zupacken will, ist euch der Pfiff quasi gewiss.
"Advanced Defending" birgt Potenzial und Risiko
Zu guter Letzt hat EA SPORTS auch die Defensive überarbeitet. "Advanced Defending" heißt die neue Steuerungsweise eurer Hintermannschaft, die euch unter dem Punkt "Gameplay" der Spieleinstellungen als Alternative zum "Tactical Defending" bereit steht. Mit der Verteidigungsart habt ihr mehr Kontrolle darüber, wie genau ihr ballführende Angreifer attackiert. Es stehen euch nämlich zwei verschiedene Knöpfe für das klassische Abdrängen mit der Schulter und einen "richtigen" Zweikampf zur Verfügung.
Grundsätzlich ist das ein guter Gedanke. Allerdings braucht es dabei für Zweikämpfe ein gutes Timing, das Einsteigern schwerfallen dürfte. Auch bietet das Abdrängen mit der Schulter auf den ersten Blick keine klaren Vorteile gegenüber dem bisherigen Abdrängen im "Tactical Defending". Dennoch solltet ihr euch die neue Defensiv-Mechanik anschauen, wenn ihr darauf aus seid, manueller zu spielen und mehr Kontrolle über eure Spieler haben wollt.
Online-Test vorerst bestanden
Mehr Kontrolle versprechen all diese Features natürlich auch in Online-Modi. Und nach den ersten Tagen können wir festhalten: Auch in Ultimate Team & Co. funktionieren die Mechaniken einwandfrei, wenn man sie ausreichend trainiert hat und der Gegner ein wenig Platz lässt.
Allerdings muss diese Wertung mit Vorsicht genossen werden. Schließlich läuft derzeit noch der Early Access von FC 24, die Server sind daher noch längst nicht am Limit. Gut möglich, dass sich das mit dem vollen Release des Spiels am 29. September ändert und dann auch die eine oder andere Neuerungen nicht mehr vollends zur Entfaltung kommt.