3. Liga

Fascher: Fußballlehrer oder Mentaltrainer?

Rostock: Aufstiegshoffnungen in weiter Ferne

Fascher: Fußballlehrer oder Mentaltrainer?

Schock in der 88. Minute bei Marc Fascher: Rostock kassiert das 0:1.

Schock in der 88. Minute bei Marc Fascher: Rostock kassiert das 0:1. imago

Nach dem fünften sieglosen Spiel in Folge hatte Marc Fascher nur noch einen Wunsch: Endlich einen Schlussstrich unter das völlig verkorkste Jahr ziehen zu können. "Ich sehne händeringend die Winterpause herbei", bekräftigte der Coach. Ein Vierteljahr nach seinem Amtsantritt ist er wieder mehr als Mentaltrainer statt als Fußballlehrer gefordert. "Ich glaube, ich habe hier überhaupt keine andere Aufgabe, als die Köpfe hinzukriegen", lautet Faschers ernüchterndes Fazit.

Die Profis sind gefrustet. Abwehrchef Matthias Holst ließ sich nach dem Schlusspfiff der 0:1-Heimniederlage gegen Unterhaching zu einem verbalen Scharmützel mit Fans hinreißen, die lautstark ihrem Unmut freien Lauf gelassen hatten. "Da muss ich mich besser im Griff haben", räumte Holst ein. "Aber die Emotionen waren extrem hoch - und sind mal kurz übergekocht." Der freie Fall ins Mittelmaß (Holst: "Das kotzt mich richtig an") zerrt an den Nerven. Der Wille, den Schlingerkurs und den Negativtrend zu beenden, war gegen den Tabellenfünften deutlich spürbar. Hansa agierte taktisch diszipliniert und ließ die Bayern kaum zur Entfaltung kommen. Der Einsatz stimmte, der Ertrag nicht. Die größte Chance zur Führung besaß Ondrej Smetana, der unmittelbar vor dem Pausenpfiff am glänzend reagierenden Stefan Riederer scheiterte. "Wenn schon das 1:0 nicht gelingt, musst du wenigstens zusehen, dass du einen dreckigen Punkt mitnimmst. Aber nicht mal der ist uns derzeit vergönnt", meinte Fascher mit Blick auf den Gnadenstoß durch Voglsammer.

Stefan Ehlers