An diesem und letzten Spieltag richteten die Spielführer der gastgebenden Erst- und Zweitligisten auf Geheiß der Deutschen Fußball Liga (DFL) einige Worte an die Zuschauer. Im entsprechenden Standardtext heißt es, dass "Leidenschaft, Emotionen und Stehplätze" zur Stimmung im Stadion gehören, Rassismus, Diskriminierung und Gewalt jedoch nicht - genauso wenig wie "Böller, Rauchbomben oder Bengalos".
Letzteres Thema sparte Union am Montag vor dem Berliner Derby (1:2) allerdings gänzlich aus, Kapitän Mattuschka trat in seiner Ansprache lediglich gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt ein. Union-Sprecher Christian Arbeit erklärte am Dienstag: "Es gab Vorschläge der DFL oder man konnte eine eigene Ansprache wählen. Eine, die sich auf das eigene Publikum bezieht."
In der Tat hatte unter anderem auch der FC St. Pauli den beispielhaft vorgegebenen Wortlaut des Appells am Wochenende angepasst, die vorgesehene Kritik an der Verwendung von Pyrotechnik, die laut DFL in den Standardtext gehört, jedoch nicht unerwähnt gelassen.
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Es ist bekannt, dass Union einer kontrollierten Legalisierung von Pyrotechnik offen gegenübersteht. Beim Sicherheitsgipfel in Berlin zwischen Vertretern aus Politik und Vereinen, bei dem das Null-Toleranz-Vorgehen gegen Pyrotechnik bekräftigt und die Richtlinien für Stadionverbote verschärft worden waren, hatten die "Eisernen" als einziger deutscher Profiklub gefehlt.