Bundesliga

"Fall Kister" als Referenz: Drei Spiele Sperre für Geiger

Tätlichkeit statt taktisches Foul

"Fall Kister" als Referenz: Drei Spiele Sperre für Geiger

Sah in Mainz die Rote Karte: Dennis Geiger.

Sah in Mainz die Rote Karte: Dennis Geiger. imago images

Der DFB-Kontrollausschuss hat einen Antrag auf drei Spiele Sperre gestellt und damit kicker-Informationen bestätigt. Geiger wird demnach eine Tätlichkeit in einem minder schweren Fall vorgeworfen. Das Sportgericht folgte dem Antrag des Kontrollausschusses und belegte Geiger wegen einer "Tätlichkeit in einem leichteren Fall mit einer Sperre von drei Meisterschaftsspielen".

Zwar wirkte der Einsatz des deutschen U-21-Nationalspielers gegen Karim Onisiwo in der Schlussphase der Partie zunächst wie ein taktisches Foul, um einen Konter der Rheinhessen zu unterbinden. Allerdings hatte der 22-Jährige keine Chance auf den Ball beim Tritt gegen Onisiwo, daher die Einstufung als Tätlichkeit statt rohem Spiel. Letzteres würde laut Rechts- und Verfahrensordnung eine Sperre von (mindestens) zwei Spielen nach sich ziehen. Eine Tätlichkeit wird normalerweise heftiger geahndet.

Als Referenz dürfte der Fall Tim Kister aus der Saison 2016/17 dienen. Der Sandhäuser hatte damals in einer ähnlichen Situation den Würzburger Marco Königs zu Fall gebracht und war zunächst wegen einer Tätlichkeit vom DFB-Sportgericht zu vier Spielen Sperre verdonnert worden plus deren zwei auf Bewährung.

Der SVS zog vor das Bundesgericht, das die Sperre auf drei Partien reduzierte. "Nach intensiver Auswertung aller Beweismittel war das Bundesgericht der Überzeugung, dass der Spieler lediglich den Gegenspieler zum Stolpern bringen wollte, um damit den Gegenangriff zu verhindern. Er traf zwar den Gegner letztlich stärker als gewollt, so dass bereits eine Tätlichkeit vorliegt. Allerdings war die konkrete Handlung noch am unteren Rand des für Tätlichkeiten vorgesehenen Strafmaßes", hieß es damals in der Begründung des finalen Urteils.

Dieser Passus lässt sich nahezu eins zu eins auf Geigers Attacke gegen Onisiwo übertragen. Hätte Geiger den Österreicher einfach an der Schulter umgerissen, wäre er sehr wahrscheinlich mit Gelb davongekommen. So wird er nun die Bundesligaspiele der Kraichgauer am 7. Dezember gegen den FC Augsburg, am 13. Dezember bei Bayer Leverkusen sowie am 16. Dezember gegen RB Leipzig verpassen. Erst am 19. Dezember bei Borussia Mönchengladbach kann er wieder in das Geschehen eingreifen. Für die Europa-League-Partien bei Roter Stern Belgrad am Donnerstag sowie am 10. Dezember gegen KAA Gent ist Geiger aber spielberechtigt.

Benni Hofmann

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 - TSG Hoffenheim