Emre Can kam mit seinen eigenen Worten kaum nach, so viele lagen ihm auf der Zunge. Dienstag hatte der 25-Jährige Mittelfeldspieler im Kreise der Nationalmannschaft von seinem Trainer Maurizio Sarri am Telefon erfahren, dass Juventus Turin ihn nicht für die Champions-League-Saison nominiert hat. "Das", sagt er "ist für mich extrem schockierend. Ich bin sauer, wütend." Und er fühlt sich belogen, denn: "Noch in der letzten Woche wurde mir etwas anderes erzählt."
Can macht kein Geheimnis daraus, dass ihn die Bekanntgabe einen Tag nach Schließung des Transferfensters bis ins Mark trifft.
Wenn ich das drei Tage eher erfahren hätte, dann wäre ich nicht bei Juve geblieben. Der Umgang mit mir war nicht ehrlich.
Emre Can
Und dass die gegenteiligen Versprechungen für ihn maßgeblich waren, Juve nicht zu verlassen. "Ich war in Gesprächen mit anderen Klubs und für meinen Verbleib war es eine Bedingung, dass ich Champions League spiele. Ganz klar: Wenn ich das drei Tage eher erfahren hätte, dann wäre ich nicht bei Juve geblieben. Der Umgang mit mir war nicht ehrlich."
Und in seinen Augen auch nicht besonders respektvoll. "Das Telefonat mit dem Trainer hat eine Minute gedauert." Seine Konsequenz: "Ich werde nach der Länderspielreise das Gespräch suchen."
Sein Problem: Konsequenzen kann er bis zum kommenden Transferfenster im Winter keine ziehen. Was bleibt, ist geradezu greifbarer Frust: "Ich kann das alles überhaupt nicht nachvollziehen."