Bundesliga

Ex-Bayer Stiller verdrängt Delaney

Wie nachhaltig ist die neue Hierarchie auf der Acht bei der TSG?

Ex-Bayer Stiller verdrängt Delaney

Angelo Stiller bot in den vergangenen zwei Spielen für die TSG

Angelo Stiller bot in den vergangenen zwei Spielen für die TSG IMAGO/foto2press

Denn sowohl gegen den SC Freiburg (1:2) als auch gegen Hertha BSC (3:1) stand Stiller in der Startelf und bot jeweils eine solide Leistung (beide Male kicker-Note 3,0). Im Breisgau hatte der Mittelfeldmann sogar getroffen. Wirklich abzusehen war das nicht in den Wochen zuvor. Da pendelte Stiller auch unter Neu-Trainer Pellegrino Matarazzo zwischen Bank und Tribüne, zwischenzeitlich bremste ihn zudem eine Beckenprellung aus.

Im Prinzip war der 21-Jährige schon suboptimal in die Saison gestartet. Ein Bänderanriss kostete ihn weite Teile der Vorbereitung unter André Breitenreiter. Nach dem Aus seines Förderers Hoeneß, der Stiller bereits aus dem Bayern-Nachwuchs kannte und der ihn 2021 ablösefrei nach Hoffenheim lotste, der nächste Tiefschlag.

Stiller setzte kaum Impulse

Als es für die TSG gut lief, im ersten Drittel der Saison, hatte Breitenreiter verständlicherweise keine Not zu wechseln. Als der Klub ins falsche Fahrwasser geriet, schwamm Stiller eher mit. Impulse jedenfalls gingen speziell beim 2:4 bei Eintracht Frankfurt, beim 1:3 beim 1. FC Union und beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart kaum von ihm aus.

Und als Sportdirektor Alexander Rosen gegen Ende des Januartransferfensters mit Thomas Delaney auch noch einen erfahrenen Positionskonkurrenten unter Vertrag nahm, schien Stillers Rolle als Reservist zementiert. Zumal auch Matarazzo in dem richtungsweisenden Duell beim FC Augsburg Mitte Februar auf Stiller verzichtete und stattdessen einen augenscheinlich sich nicht bei 100 Prozent befindenden Delaney vorzog.

Für den U-21-Nationalspieler spricht unter anderem seine Schussgewalt

Doch: Der U-21-Nationalspieler, der mit der DFB-Auswahl in der Länderspielpause auf den japanischen und den rumänischen Nachwuchs trifft, hat sich zurückgebissen. Dabei spricht gerade offensiv neben seinen Fähigkeiten, dem Spiel eine Struktur zu geben und zügig zu verlagern, seine Schussgewalt für ihn. Das demonstrierte der Linksfüßer nicht nur mit seinem Tor in Freiburg, sondern auch mit einem krachenden Abschluss gegen Hertha BSC, den Oliver Christensen parieren konnte.

Scheint, als hätte Stiller seinem erfahrenen Konkurrenten Delaney als Verbindungsspieler zwischen Offensive und Defensive vorerst den Rang abgelaufen. Wie nachhaltig die neue Hierarchie auf der Acht ist, wird sich zeigen, wenn Matarazzo die Startelfmandate für das enorm wichtige Kräftemessen mit Werder Bremen nach der Länderspielpause verteilt.

Benni Hofmann

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