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eSport-Kommentator Lauer: "Jeder ist dafür verantwortlich, was auf seiner Plattform passiert"

Diskriminierung im eSport

eSport-Kommentator Lauer: "Jeder ist dafür verantwortlich, was auf seiner Plattform passiert"

Rainbow Six Host Marius Lauer fordert Einstellung von Personal bei Publishern für Verfolgung von Straftaten.  

Rainbow Six Host Marius Lauer fordert Einstellung von Personal bei Publishern für Verfolgung von Straftaten.   ESL

"Sofern eine Frau streamt, scheint sich bei einigen Leuten nicht nur ein Schalter umzulegen - da geht ein komplettes Kernkraftwerk aus. Da kommen Kommentare, die kann sich keiner vorstellen", so der offizielle Rainbow Six-Moderator Marius Lauer im kicker eSport Talk zu Homosexualität und Diversität im eSport.

Chats in Spielen sind immer wieder Ort für verbale Übergriffe, Diskriminierung und Rassismus. Die Leidtragenden sind vor allem Frauen, People of Color und Menschen des LGBTIQA+-Spektrums. Ein diverser eSport scheint so kaum möglich.

"Jeder ist dafür verantwortlich, was auf seiner Plattform passiert", verweist Lauer auf die Pflicht der Betreiber. Publisher und Unternehmen würden nicht genug unternehmen, um Hatespeech und klare strafrechtliche Delikte zu unterbinden.

Nur harte Strafen setzen Statements

Der Kommentator und Moderator setzt im Talk nach und fordert Personal, das Chats akribisch verfolgt, Delikte aufnimmt und polizeilich zur Anzeige bringt. Account- oder Konsolen-Bans seinen kein probates Mittel zur Bekämpfung von Diskriminierung und Übergriffen im Chat, da diese mit Leichtigkeit neu erworben oder erstellt werden können.

kicker eSport Talk zu Homosexualität und Diversität im eSport

"Das hält die Leute nicht davon ab, das zu tun. Kommt aber eine Strafe von oben, weil ich Verantwortliche bei einer Firma da hinsetze, die sagen, ich geh zur Polizei und kümmer mich drum, dass die Anzeigen durchgehen, […] dann mache ich ein Statement damit."

Zurzeit gebe es kaum Wege, Straftaten über die entsprechenden Portale direkt anzuzeigen. Meldeprozesse, wie sie beispielsweise Instagram integriert, seien viel zu undurchsichtig.

"Das ist eine ganz prekäre Situation. Es kann doch nicht sein, dass ich einen Doktortitel brauche, um mich durch die Meldeprozesse zu klicken", so Lauer am Ende seiner Brandrede.

Mit seiner Forderung nach finanziellen Mitteln zur Strafverfolgung ist Lauer nicht alleine. Auch kicker eSport Kolumnist Erhan 'Dr. Erhano' Kayman fordert harte strafrechtliche Verfolgung für Online-Vergehen in Kommentaren und Chats.

Benja Hiller

E Sport Talk Artikel Video Teaser 17 02

Homosexualität und Diversität im eSport - warum noch immer eine Problemzone?

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