Noch nie haben Kolumbien und die Elfenbeinküste die Klingen gekreuzt, am Donnerstagabend war es im Rahmen des zweiten Spiels der Teams in Gruppe C bei der WM in Brasilien soweit: Viele hektische Aktionen prägten das erste Duell der beiden Auftaktsieger, ehe James Rodriguez auf den Plan trat. Der Jungstar der Cafeteros, der schon im ersten Spiel gegen Griechenland geknipst hatte, übersprang den kurz zuvor eingewechselten ivorischen Altstar Didier Drogba und wuchtete den Ball in die Maschen (64.).
Der Bann war gebrochen, Juan Quintero (70.) sorgte mit dem zwölften Jokertor bei dieser Endrunde für eine Vorentscheidung. Gervinhos Anschlusstreffer änderte nichts mehr am Sieg der Kolumbianer, der zweite im zweiten Spiel. Damit hat das Team von Trainer Pekerman Geschichte geschrieben, denn zwei Dreier standen bislang noch nicht auf der WM-Liste der Cafeteros. Weil sich Japan und Griechenland im Spätspiel torlos trennten, ist Kolumbien schon sicher im Achtelfinale - erstmals seit 24 Jahren.
Yepes macht die Hundert voll
Angeführt wurde das Team von Kapitän Mario Yepes, der bei seinem Jubiläum als Abwehrchef abgesehen vom 1:2 nichts anbrennen ließ. Der 38-Jährige war bei seinem 100. Länderspiel der Turm in der Schlacht, den Rest besorgten die Jungen: der 22-jährige James und der 21-jährige Quintero. "Wir haben Träume, aber wir brauchen Demut und Siegeslust", hatte James vor der Partie beteuert und war nach dem Dreier "einfach nur sehr, sehr glücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass wir mit zwei Siegen in die WM starten würden."
Pekermann: "Wir lernen noch"
Das hatte sein Coach wohl auch nicht. "Wir lernen noch und sind bei einer WM", meinte er, nachdem sein Team die Punkte vier, fünf und sechs eingefahren hatte. Pekerman zeigte sich "sehr glücklich über die Entwicklung von allen Spielern". Die haben schnell gelernt, wie auch Sabri Lamouchi, Coach der unterlegenen Ivorer anerkannte: "Das war eine Niederlage gegen ein gutes Team, das unsere Fehler ausgenutzt hat."