"Nach der ganzen Zeit, in der wir nie aufgegeben haben, aber trotzdem nicht den Lucky Punch gesetzt haben, wussten wir, dass das heute definitiv ein Endspiel ist", fasste Marvin Pourié (32) nach der Partie am Mikrofon von "Magenta Sport" den Druck zusammen, der auf der Mannschaft lag. Denn mit einer erneuten Niederlage wäre der Verbleib in der 3. Liga zu einer "unmachbaren Aufgabe" geworden.
Treffer beendet lange "Leidenszeit"
Aber auch für ihn persönlich bedeutete das Siegtor viel: Zwar traf Pourié am 23. Spieltag gegen Mannheim vom Punkt. Auf einen Treffer aus dem Spiel heraus hatte er jedoch schon seit dem 15. Oktober warten müssen. "Klar ist so eine Situation eine Leidenszeit, aber ich glaube, es ist auch eine Leidenszeit für die Mannschaft", beschrieb der Meppener Angreifer seine Durststrecke und schob für den Endspurt in der Liga ein kleines Versprechen hinterher: "Ich glaube nicht, dass es jetzt für die letzten neun Spiele mein letztes Tor war".
3. Liga - Tabelle
Auch mit den drei Punkten bleibt die Mission Klassenerhalt für die Emsländer ein Mammutprojekt, welches mit der Erfahrung von Ernst Middendorp als Trainer gestemmt werden soll. Und der sah in seinem vierten Spiel als Cheftrainer erste Erfolge: Das Spielmanagement sei besser gewesen und man habe die Bälle "nicht mehr nur nach vorne geknallt", so der Trainer, der laut Pourié mit seiner klaren Ansprache Gehör bei der Mannschaft findet. Vor allem den Punkt Einsatzbereitschaft sprach Middendorp an: "Mit dem ein oder anderen könnte es besser aussehen, da könnte mehr kommen", so der Trainer. Das habe er in den letzten zehn Tagen und vor allem nach der bitteren Heimniederlage gegen Verl immer wieder thematisiert.
Wir sind eine Zweckgemeinschaft, aber wenn du auf dem Platz stehst, musst du zusammenstehen und für ein Ziel kämpfen - und das ist der Klassenerhalt.
Marvin Pourié
Gelingen kann der Klassenerhalt nur als Gemeinschaft, da sind sich der Trainer und sein erfahrener Offensivspieler einig: "Wir sind eine Zweckgemeinschaft, aber wenn du auf dem Platz stehst, musst du zusammenstehen und für ein Ziel kämpfen - und das ist der Klassenerhalt", gibt es für Pourié nur eine Möglichkeit, am Ende der Saison über dem Strich zu stehen.
Middendorp sieht viel Arbeit und erste Erfolge
Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, sah auch Middendorp, der trotz des Erfolgs nicht mit allen Aktionen seiner Mannschaft zufrieden war. "Es waren heute auch Momente da, zum Ende des Spiels, wo ich denke 'das kann nicht sein'. Als Abwehrspieler, du bist 3:2 vorne, hast noch drei Minuten zu spielen und rennst dann nach vorne", ärgerte sich der 64-Jährige über die teilweise fehlende Cleverness seiner Mannschaft.
Dabei werden die Meppener diese Cleverness im Kampf um den Klassenerhalt benötigen. Ein weiterer Schritt kann bereits am Freitag gemacht werden, denn dann steht das Kellerduell bei Aufsteiger Bayreuth an. "Wir werden versuchen das alles zu verarbeiten, dann morgen früh trainieren und dann geht alles in Richtung Bayreuth, die ja heute überraschend gewonnen haben", so der Plan des Meppener Trainers.
