Florian Kohfeldt macht kein Geheimnis aus seiner Wertschätzung für den Spielertyp, wie ihn Lars Stindl verkörpert. Gladbachs derzeitiger Ausnahmespieler (schon neun Ligatore und fünf Vorlagen) wandelt gerne zwischen den Linien, und ist laut dem Bremer Coach nur "schwer" zu greifen, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel am Dienstagabend bei Borussia Mönchengladbach ausführte. "Wir hatten hier auch vor einiger Zeit einen Spieler in Bremen, der das so ähnlich gemacht hat", erklärte Kohfeldt in Erinnerung an Max Kruse, der das Bremer Spiel von 2016 bis 2019 mit einer ähnlichen Art geprägt hatte.
Auch der Gladbacher Kapitän besitze die seltene Fähigkeit, "Räume zu finden" und das Spiel damit "extrem schnell" zu machen. Exemplarisch hob Kohfeldt die Vorarbeit vor dem Treffer von Jonas Hofmann beim 3:2-Sieg gegen den FC Bayern als "Weltklassepass" hervor - den Stindl beim zweiten Hofmann-Treffer in ähnlicher Weise sogar noch einmal spielte. "Sein Timing des Freilaufverhaltens ist exzellent", konstatierte Bremens Trainer.
Wie also will man den 32-Jährigen am Dienstag in den Griff bekommen? Über eine Manndeckung werde es nicht funktionieren, "da kann ich ihn entwarnen", deutete Kohfeldt mit einem Schmunzeln bereits an. "Dann gehen Räume auf für alle anderen Spieler, die einfach zu gut sind." Stattdessen werde es auf den Deckungsschatten und das richtige Timing im Zweikampfverhalten seiner Spieler ankommen. Ein ambitioniertes Unterfangen.
Dann gehen Räume auf für alle anderen Spieler, die einfach zu gut sind.
Florian Kohfeldt
Doch das wissen sie in Bremen natürlich selbst. "Gladbach ist Champions-League-Achtelfinalist, das wird kein Selbstläufer", sagte Kohfeldt. Und es würde diesmal schon sehr überraschen, wenn seine Mannschaft die Partie nicht zunächst genauso defensiv angeht wie zuletzt gegen Leverkusen und Augsburg.
Zwar gäben die jüngsten Ergebnisse seinen Spielern "einen Tick mehr Vertrauen", gleichzeitig forderte der 38-Jährige jedoch auch: "Die Bälle nur lang nach vorne zu schlagen, wird nicht reichen. Wir müssen uns trauen, zu kombinieren."
Entwarnung bei Moisanders und Selkes Testergebnissen
Eine "kleine Unsicherheit" gab es am Mittwochnachmittag noch hinsichtlich zweier Personalien: Bei Kapitän Niklas Moisander und Angreifer Davie Selke waren zunächst "unklare Corona-Testergebnisse" herausgekommen. Inzwischen gab Werder jedoch Entwarnung. Beide Profis reisen mit der Mannschaft nach Mönchengladbach.