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"Er hat's einfach drauf": Russell Wilson kennt kein Halten mehr

Quarterback der Seattle Seahawks überragt dieser Tage

"Er hat's einfach drauf": Wilson kennt kein Halten mehr

Hat das Gaspedal durchgetreten: Russell Wilson ist nach den ersten drei NFL-Spieltagen der alles überragende Mann.

Hat das Gaspedal durchgetreten: Russell Wilson ist nach den ersten drei NFL-Spieltagen der alles überragende Mann. Getty Images

Seit Jahren ist Russell Wilson ein von allen Seiten geschätzter Quarterback der National Football League, nicht nur aufgrund seines Super-Bowl-Triumphes 2013/14 (43:8 gegen die Denver Broncos). Der 31-Jährige Top-Verdiener kann jederzeit - und ganz besonders im letzten Quarter eines Spiels - den Unterschied machen.

Und doch ist Wilson bislang nie MVP dieser Liga geworden, im letzten Jahr hat ihn am Ende Lamar Jackson abgehängt. In dieser Regular Season scheint es der Star-Quarterback aber - platt gesprochen - auch den allerletzten Kritikern zeigen zu wollen, anders sind seine famosen Leistungen an den ersten drei Spieltagen nicht zu erklären. Wilson steht neben einem unglücklichen Pick Six bereits bei 925 Passing Yards, nur 24 Fehlwürfen (79/103) und unglaublichen 14 Touchdown-Pässen. Das ist neuer NFL-Startrekord vor Patrick Mahomes mit 13 aus der Regular Season 2018. Allein beim jetzigen 38:31-Erfolg über die Dallas Cowboys verzeichnete "Dangeruss" fünf TDs - und wäre D.K. Metcalfs Fauxpas nicht passiert, es wären sechs gewesen.

Wilsons Trainer ist "begeistert"

Der kreierte Slogan "Let Russ Cook" wird immer lauter, hat sich inzwischen wie ein Lauffeuer unter den NFL-Fans, auf Meme-Seiten und auch unter NFL-Medienvertretern verbreitet.

Wilson profitiert bei seiner Leistungsexplosion übrigens auch von einem grundveränderten Spielprinzip in Seattle. Denn hier galten Head Coach Pete Carroll jahrelang und Offensive Coordinator Brian Schottenheimer seit 2018 als klare Verfechter des Laufspiels. Run, Run, Pass, Punt - so viele, viele Drives der Hawks in der Vergangenheit, die auch Seattles Fans oft zur Weisglut getrieben haben. Doch in diesem Jahr darf Wilson schleudern - und sich so furios in Richtung seines ersten MVP-Titels sowie seines zweiten NFL-Ringes manövrieren.

Der von Mitspielern, Kollegen und auch Gegnern stets hochgelobte Anführer darf nun quasi machen, was er will, was er kann. Er platziert schier unmögliche Würfe in hohem Bogen in die Arme der durchgestarteten Receiver, tanzt nach dem Snap mit feinen, schnellen Bewegungen erst einmal ein paar anrauschende Abwehrspieler aus oder platziert scharfe Zuspiele in winzig kleine Fenster. "Er hat's einfach drauf", gibt auch sein 69-jähriger Trainer Carroll im Gespräch mit "ESPN" zu. "Wir sehen hier einem großartigen Football-Spieler dabei zu, was er am besten kann. Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert zu sehen, was er nun wieder machen wird."

Und das ist fast immer Spektakel: Seine jetzige Aufholjagd gegen Dallas nach spätem 30:31-Rückstand ist bereits sein 33. Game-Winning-Drive seit 2012 gewesen (Rekord) - und in drei aufeinanderfolgenden Partien jeweils mindestens vier TD-Pässe zu erreichen, das ist davor nur Drew Brees 2011 (drei Spiele), Mahomes 2018 (drei), Dan Marino 1984 (vier) und Peyton Manning 2004 (sogar in fünf Spielen am Stück) gelungen.

mag

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