
Verdacht nicht erhärtet: Torsten Frings muss "nur" sieben Wochen pausieren. imago
"Im Moment sind wir erschüttert. Torsten ist einer der wichtigsten Spieler, er ist nicht zu ersetzen", äußerte sich Werder-Coach Thomas Schaaf, als er noch davon ausging, dass der Nationalspieler mit Kreuzbandriss ein halbes Jahr ausfallen wird. Eine eingehende fortführende Untersuchung am Mittwoch in Straubing bei Dr. Heinz-J. Eichhorn brachte die Entwarnung. Das Kreuzband ist ebenso wie das Innenband nur beschädigt, aber nicht gerissen. Eine Pause von sechs bis sieben Wochen wartet so auf Frings.
Die Nachricht wird auch Bundestrainer Joachim Löw erfreuen, der nur ungern in den noch ausstehenden fünf Qualifikationsspielen der deutschen Nationalelf zur EM-Endrunde 2008 in Österreich und der Schweiz auf den Mittelfeldantreiber verzichtet hätte.
"Nachdem wir schon die schlimmsten Befürchtungen hatten und alle Anzeichen auf einen Kreuzbandriss hindeuteten, ist das natürlich eine höchsterfreuliche Meldung", erklärte Werder-Manager Klaus Allofs mit Erleichterung.
Mein Ziel ist es ab sofort, so schnell wie möglich wieder für Werder zu spielen.
Torsten Frings
Frings selbst zeigte sich bereits kurz nach der ersten Diagnose wieder kämpferisch: "Mein Ziel ist es ab sofort, so schnell wie möglich wieder für Werder zu spielen", sagte er, diese Ziel wird er nun früher erreichen. Der 30-Jährige kommt um eine Operation herum, die Verletzung soll konservativ behandelt werden. Der Werder-Star soll eine Schiene tragen. "Ich bin total erleichtert über diese neuen Ergebnisse. Es ist zwar immer noch extrem ärgerlich, dass ich in dieser Phase verletzt bin, aber wenn nichts gerissen ist, kann ich die Mannschaft in absehbarer Zeit wieder unterstützen", freute sich Frings.
Kreuzbandriss zu BVB-Zeiten
Mit einer schweren Knieverletzung musste Frings in seiner Karriere bislang klarkommen. In der Saisonvorbereitung 2003 hatte sich der Mittelfeldspieler, damals noch im Trikot von Borussia Dortmund, einen Kreuzbandriss zugezogen. Im Ligapokal-Spiel gegen den VfL Bochum siegten die Borussen zwar mit 2:1, mussten anschließend aber für lange Zeit auf die Dienste von Frings verzichten.
Allofs macht Paderborn-Spiel zum Thema
Der Ausgang des Tests in Paderborn - Werder verlor trotz eines Treffers von Neuzugang Boubacar Sanogo bei seinem Debüt mit 1:2 - geriet am Dienstag in den Hintergrund, war am Mittwoch aber dann doch Thema.
"Der Trainer und ich haben die Situation genutzt, um deutlich anzusprechen, was wir vom Team erwarten", erklärte Sportdirektor Klaus Allofs. "Natürlich mache ich mir Sorgen, nicht nur wegen der vielen Ausfälle, die Mannschaft ist insgesamt nicht gut drauf. Gestern hat sich niemand gegen die Niederlage aufgelehnt, da war kein ausgeprägter Wille zum Sieg zu erkennen. Das kann trotz der Müdigkeit, die die Vorbereitung mit sich bringt, nicht sein."
Die Partie stand für Werder von Beginn an unter keinem guten Stern. Da der Bremer Mannschaftsbus bei der Anreise im Stau stecken blieb, begann die Partie mit 15 Minuten Verspätung.
Testspiel in Mainz abgeblasen
Das für Freitag geplante Testspiel beim FSV Mainz 05 haben die Bremer am Mittwochmittag abgesagt. Wegen seiner Personalprobleme hätte Werder nach Angaben des Mainzer Managers Christian Heidel "nur mit einer Regionalliga-Mannschaft auflaufen können und das wäre natürlich nicht im Sinne des ursprünglich geplanten Tests." Neben Frings stehen zur Zeit auch Hugo Almeida, Aaron Hunt, Ivan Klasnic, Carlos Alberto, Daniel Jensen, Patrick Owomoyela, Tim Wiese, Petri Pasanen und Leon Andreasen wegen diverser Verletzungen nicht zur Verfügung. Die Brasilianer Naldo und Diego werden erst am Samstag nach ihrem Einsatz bei der Copa America in Bremen zurückerwartet. Das Spiel gegen Mainz soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.