Nordost

Viel Brisanz zwischen Energie Cottbus gegen BFC Dynamo

Ein Fahnenverbot sorgt für Kontroversen

Energie Cottbus gegen BFC Dynamo: Viel Brisanz auch abseits des Rasens

Sicherheitsspiel: Die Polizei wird das Duell zwischen Energie Cottbus und dem BFC Dynamo mit zahlreichen Einsatzkräften absichern.

Sicherheitsspiel: Die Polizei wird das Duell zwischen Energie Cottbus und dem BFC Dynamo mit zahlreichen Einsatzkräften absichern. IMAGO/Fotostand

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Der FC Rot-Weiß Erfurt hat im engen Titelrennen der Regionalliga Nordost am Sonntag vorgelegt. Das 2:0 der Thüringer gegen Germania Halberstadt lässt Energie Cottbus für den Moment wieder auf den zweiten Platz rutschen. Der Auftrag für das Spiel am Dienstag gegen den BFC Dynamo lautet daher: Punkten. "Sie haben viel Qualität und werden uns alles abverlangen. Dazu ist der BFC extrem stark bei Standards, kann schnell umschalten und hat die erfahrenste Mannschaft der ganzen Regionalliga", wird Trainer Claus-Dieter Wollitz vom RBB zitiert.

Doch das Kräftemessen mit den Hauptstädtern wird nicht nur sportlich brisant. Wie Energie vor wenigen Tagen mitteilte, werden auf den Rängen sämtliche kleine und großen Fahnen, Zaunfahnen, Doppelhalter und "choreografische Mittel" verboten. Das gilt für Heim- wie für Gästefans. Wörtlich schreibt Energie auf seiner Internetseite: "So verständigte sich die Sicherheitskonferenz darauf, dass zum Heimspiel gegen den BFC Dynamo eine umfassende Beschränkung von Fanutensilien für Anhänger beider Vereine in Kraft treten wird."

In die Entscheidungsfindung habe offenbar hineingespielt, dass im Januar ein BFC-Anhänger nahe seiner Wohnung überfallen wurde. Dabei sollen wichtige Utensilien der Dynamo-Fanszene entwendet worden sein. Wer die Täter sind, das wird derzeit noch ermittelt, doch Insider haben den starken Verdacht, dass Cottbus-Fans hinter dieser Tat stehen könnten.

Ein Geisterspiel droht

30. Spieltag

Randerscheinungen, so könnte man meinen, doch für Cottbus würde ein Fehlverhalten der eigenen Fans konkrete Auswirkungen auf den Spielbetrieb haben. Der FC Energie steht nämlich bis Saisonende unter Bewährung, bei weiteren Tabu- und Regelbrüchen der eigenen Anhänger droht ein Geisterspiel. "Das wäre finanziell ein Desaster und praktisch eine Katastrophe, die wir uns unter keinen Umständen leisten können. Wir appellieren wirklich an jeden einzelnen Fan, die Mannschaft friedlich und fair zu unterstützen. Es darf wirklich nichts mehr passieren", appellierte Präsident Sebastian Lemke Mitte April.

Beim BFC Dynamo will man das Verbot der Fanmaterialien nicht akzeptieren. Der Fanbeirat schreibt in einem offenen Brief von einem "elementaren Angriff auf die Fankultur".  Weiter wird vermutet, dass das Verbot nicht wie von Energie angegeben auf behördliche Anordnung fuße. Vielmehr habe Cottbus aufgrund der laufenden Bewährung Angst vor den eigenen Fans, so die Lesart der Dynamo-Fanvertreter, die fordern, "das ausgesprochene Verbot aufzuheben. Zumindest aber, die angeblich vorliegenden behördlichen und polizeilichen Anordnungen öffentlich zu machen."

stw

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