Eishockey

NHL: Zibanejad führt New York Rangers zum 9:0 - 3 Assists von Draisaitl

NHL: Draisaitl mit drei Assists im Battle of Alberta

Eishockey-Märchen am Broadway: Zibanejad, Knoblauch und der Ketchup-Effekt

Hauptdarsteller auf Kufen: Mika Zibanejad und Leon Draisaitl (re.).

Hauptdarsteller auf Kufen: Mika Zibanejad und Leon Draisaitl (re.). Getty Images (2)

Rangers-Goalie Alexandar Georgiev konnte es kaum fassen: "Es war surreal", staunte der Torwart nach dem 9:0-Blowout gegen die Philadelphia Flyers. "Ich habe versucht, mich während des Spiels auf meinen Job zu konzentrieren, konnte aber nicht ignorieren, wie unglaublich die Jungs gespielt haben." Seinen Job erledigte Georgiev mit Bravour, stoppte alle 26 Schüsse und feierte seinen sechsten NHL-Shutout. Für ihn aber reichte es an diesem Abend nur für eine Nebenrolle, genauso wie für Stürmer Pavel Buchnevich, der mit zwei Toren und zwei Assists eine Vier-Punkte-Nacht erlebte.

Mika Zibanejad nämlich stahl jedem die Show. Dem Mittelstürmer gelang im zweiten Drittel binnen 10:10 Minuten ein lupenreiner Hattrick (29., in Unterzahl; 35., in Überzahl; 39., in Gleichzahl). Zudem legte der Schwede mit iranischen Wurzeln drei weitere Treffer auf. Sechs Scorerpunkte in nur einem Drittel waren in der NHL-Historie zuvor nur Bryan Trottier gelungen. Zibanejad ist zudem der erste Rangers-Spieler seit Mark Messier, dem sechs Punkte in einem Spiel gelangen.

Für den 27-Jährgen ging damit endlich ein Knoten auf: In seinen ersten 27 Saisonspielen hatte Zibanejad auf 76 Torschüsse nur drei Tore erzielt. Nun benötigte er nur vier Schüsse für seinen Dreierpack - der klassische Ketchup-Effekt, denn auch hier kommt lange gar nichts, bis dann alles auf einmal aus der Flasche schießt. "Wenn der Puck nicht ins Tor möchte, dann will er nicht rein. Es war jetzt nur ein Spiel, aber ich hatte schon zuvor das Gefühl, dass ich mich in den vergangenen Partien besser gefühlt habe", erklärte Zibanejad seine Leistungsexplosion.

Doch damit nicht genug der Kuriositäten: New York fuhr diesen Kantersieg nämlich ohne das Trainergespann ein. Chefcoach David Quinn sowie seine Assistenten Jacques Martin, David Oliver und Greg Brown standen aufgrund des COVID-19-Protokolls allesamt nicht zur Verfügung. Also sprang ein gewisser Kris Knoblauch ein, der eigentlich das AHL-Farmteam Hartford Wolfpack trainiert und auf dem Eis von der spontanen Mission erfuhr. "Es ging alles sehr schnell. Ich habe um 11.30 Uhr den Anruf bekommen, bin nach Hause geeilt und habe gepackt", berichtete Knoblauch. "Ich konnte mir wirklich kaum Gedanken darüber machen. Als das Spiel anfing, war da definitiv Nervosität und Vorfreude, aber dann kommst du schnell in den Trainer-Modus. Es ist definitiv ein Abend, den ich niemals vergessen werde."

Draisaitl und Kahun glänzen im Battle of Alberta

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Die beiden Deutschen Leon Draisaitl und Dominik Kahun von den Edmonton Oilers stand das prestigeträchtige Battle of Alberta an. Im torreichen Derby bei den Calgary Flames setzten sie sich mit 7:3 durch und leisteten einen entscheidenden Anteil. Draisaitl (19:32 Minuten Eiszeit, davon 4:31 im Powerplay und 0:49 im Penalty Killing) legte drei Tore auf und wurde zum Spieler des Spiels bestimmt. Kahun (12:55 Minuten Eiszeit), der erstmals seit dem 6. März wieder in der Aufstellung stand, meldete sich mit einem Treffer zurück, als er per Direktabnahme zum zwischenzeitlichen 3:0 traf (29.). Draisaitl und Kahun bildeten zusammen mit Kailer Yamamoto die zweite Sturmreihe der Oilers.

Für den neuen Flames-Trainer Darryl Sutter war es die erste Niederlage im vierten Spiel. Für Edmonton war das starke Powerplay (3/4) ein Schlüssel zum Erfolg. Ryan Nugent-Hopkins (5.), Jesse Puljujarvi (8., PP), Kahun (29.), Connor McDavid (42., PP), Alex Chiasson (44., PP), Darnell Nurse (46.) und Rückkehrer Zack Kassian (49.) erzielten die Tore. Verteidiger Tyson Barrie bereitete satte vier Treffer vor.

Ein Punkt für Stützle: Shootout-Serie der Sens reißt

Das deutsche Top-Talent Tim Stützle holte mit den Ottawa Senators beim 2:3 n.P. gegen die Vancouver Canucks immerhin einen Punkt. Erstmals in dieser Saison verloren die Senators ein Spiel im Shootout, erstmals traf dabei Stützle nicht. Der 19-Jährige erhielt 15:26 Minuten Eiszeit (davon 2:00 im Powerplay). Ottawa geriet durch Brock Boeser (3.) und Bo Horvat (9.) mit 0:2 in Rückstand, kam aber dank Ryan Dzingel (24.) und Josh Norris (46.) zurück und verdiente sich so zumindest einen Zähler.

NHL-Ergebnisse vom 17. März 2021:

Ottawa Senators - Vancouver Canucks 2:3 n.P.
New York Rangers - Philadelphia Flyers 9:0
Winnipeg Jets - Momntreal Canadiens 4:3 n.V.
Vegas Golden Knights - San Jose Sharks 5:4
Los Angeles Kings - St. Louis Blues 4:1
Calgary Flames - Edmonton Oilers 3:7

Christian Rupp