Nord

Eintracht Norderstedt demütigt VfB Oldenburg

Regionalliga Nord, 7. Spieltag - Zusammenfassung

Eintracht Norderstedt demütigt VfB Oldenburg - Später Sieg für SV Meppen

Komplett unterschiedliche Halbzeiten: Der VfB Oldenburg (weiß) konnte nur im ersten Durchgang Eintracht Norderstedt Paroli bieten.

Komplett unterschiedliche Halbzeiten: Der VfB Oldenburg (weiß) konnte nur im ersten Durchgang Eintracht Norderstedt Paroli bieten. IMAGO/Lobeca

7. Spieltag

Ottensen kommt furios aus der Pause

Nach zwei Niederlagen in Folge lag es auf der Hand, dass der FC Teutonia Ottensen am Sonntag gegen den Bremer SV einen Sieg brauchte, um wieder ganz nah an Platz eins anzudocken. Bis zur 23. Minute war die Partie von viel Leerlauf geprägt, dann wurde der für den verletzten Schwede früh eingewechselte Tomety im Strafraum von Wohlers in Szene gesetzt und schoss knapp vorbei. In der 39. Minute machte es Dursun besser: Eine Flanke von Istefo köpfte er zunächst an den Innenpfosten, den Abpraller versenkte der Teutonia-Stürmer aber dann. Graudenz vergab danach noch freistehend eine Großchance auf das zweite Tor, somit ging es mit 1:0 in die Kabinen. Im zweiten Durchgang legten die Hausherren einen Blitzstart hin: Uphoff schob nach Doppelpass souverän ein (47.), kurz darauf verwertete Istefo einen Steckpass von Wohlers (49.). Die Bremer, die in diesen Szenen viel zu passiv verteidigt hatten, kamen in der 57. Minute immerhin zum 1:3. Nach schnellem Umschaltmoment bugsierte Kleiner den Ball flach ins Eck (57.). Ottensen wackelte nur kurz, hätte sich aber über den Anschlusstreffer nicht beschweren dürfen, bekam dann aber wieder Kontrolle und hätte bei dem einen oder anderen Konter auch den vierten Treffer nachlegen können. Doch das Spiel endete mit 3:1.

Awuku: Joker avanciert zum Hattrick-Schützen

Mit rund einstündiger Verspätung konnten Eintracht Norderstedt und der VfB Oldenburg auf den Rasen gehen. Grund: Schiedsrichter Jan Tschirschwitz stand bei der Anreise im Stau. Als es endlich losging, lieferten sich beide Teams zunächst eine Begegnung auf Augenhöhe. Norderstedts Frahm vergab in der 20. Minute eine Kopfballchance aus bester Lage, drei Minuten später klatschte ein Ziereis-Schuss auf der Gegenseite an den Pfosten. Bis zur Pause fehlten dieser ansehnlichen Partie alleine die Tore, denn beide Teams hatten dazu einige gute Gelegenheiten. Nach Wiederbeginn dauerte es hingegen nicht sehr lange, bis sich auf der Anzeigetafel etwas änderte: Nach Gutmann-Pass legte in Minute 49 Prinz von Anhalt in den Rückraum, wo Zehir zur Eintracht-Führung einschob. Mit der nächsten Aktion spielte Behounek auf rechts Gutmann frei, der das 2:0 nachlegte. Für den VfB ein richtiger Schlag in die Magengrube, fortan dominierte Norderstedt und der eingewechselte Awuku chippte den Ball in der 66. Minute über Torwart Mielitz hinweg zum dritten Treffer ins Netz. Elf Zeigerumdrehungen später bekam Awuku den Ball von Behounek mustergültig aufgelegt und erhöhte am langen Pfosten auf 4:0. Oldenburg stand total neben sich, während Awuku in der 85. Minute mit einem Heber seinen Hattrick perfekt machte. Vorlagengeber zum fünften Eintracht-Streich war übrigens erneut Behounek. Beim 5:0 blieb es, der Abpfiff dürfte manchem VfB-Akteur wie eine Erlösung vorgekommen sein.

Machtdemonstration von Phönix Lübeck

Der 1. FC Phönix Lübeck fuhr als klarer Favorit zu Aufsteiger SC Spelle-Venhaus. Das Spiel war keine sechs Minuten alt, da verwertete der im Strafraumzentrum alleingelassene Hyseni eine Hereingabe von Sadrifar zur frühen Gästeführung. Spelle-Venhaus antwortete mit einem Schlenzer von Oswald, der aber sein Ziel knapp verfehlte. Stattdessen erhöhte Knudsen in der 27. Minute mit einem strammen Schuss aus der Distanz auf 2:0. Mit diesem Resultat ging es auch in die Pause, hochverdient, denn die Lübecker hatten die Partie vollkommen im Griff. Auch in den zweiten 45 Minuten konnte der SCSV allenfalls Nadelstiche setzen. Zum großen Hieb holte in der 56. Minute hingegen Bock aus, der eine Vorlage von Fritzsche im Fallen über die Linie bugsierte, 3:0 für die Lübecker. Treffer Nummer vier fiel in der 66. Minute, Fritzsche nutzte eine Unstimmigkeit in der heimischen Hintermannschaft und hob das Leder ins leere Tor. Bis zum Abpfiff hatte Phönix noch eine Vielzahl von guten Chancen, die ungenutzt blieben. Die Elf von Dinalo Christiano Adigo konnte das aber verschmerzen und durfte vielmehr den Sprung auf Platz eins feiern.

Drochtersen/Assel ist aufgetaut

Nach wochenlangem Aufenthalt im Tabellenkeller ist die SV Drochtersen/Assel offenkundig aufgetaut. Das 2:1 am Sonntag gegen die U 23 von Holstein Kiel war der zweite Sieg in Folge. Den Grundstein legte D/A in der 39. Minute, als Rosin nach Ballgewinn im Mittelfeld das Tempo anzog und mit einem präzisen Schnittstellenpass Schmiederer bediente, der frei vor Störche-Keeper Oberbeck flach einschoss. Die vermeintliche Vorentscheidung erzielte in der 73. Minute Mohr. Nach einem Eckball von links schraubte sich der Abwehrspieler im Fünfmeterraum hoch und köpfte Sekundenbruchteile vor Oberbeck ein. Der Kieler Torwart zeigte hier nicht unbedingt die beste Version von Strafraumbeherrschung. Neun Zeigerumdrehungen später kamen die Jungstörche aber noch mal heran: Einen sich mit etwas Effet vom Tor wegdrehender Eckball von rechts nickte der eingewechselte Saka am kurzen Pfosten ein. D/A musste nun kurz zittern, doch der Dreier blieb auf heimischer Anlage.

Mangelhafter Abschluss: Flensburg nur remis gegen Jeddeloh

Die Partie begann auf Augenhöhe. Beide kamen früh zu ersten Abschlüssen. In der 10. Minute hatte Brügmann die große Chance zur Flensburger Führung. Bohe verhinderte aber mit einer starken Parade den Einschlag. Nach einer Viertelstunde gab es Elfmeter für die Gäste. Guder ging gegen Gnerlich zu ungestüm im Strafraum zu Werke. Ghawilu verwandelte sicher (17.). Weiche reagierte aber keineswegs geschockt, scheiterte aber beim Versuch auszugleichen immer wieder am überragenden Bohe. Anstatt das 1:1 zu erzielen, fing sich Flensburg jedoch in der 37. Minute den zweiten Gegentreffer durch Krolikowski, der nach einer gescheiterten Abwehraktion die schnellste Reaktion zeigte und einschob. Der zweite Durchgang begann deutlich ruhiger. Nach einer Stunde kamen die Gastgeber mal wieder zu einem gefährlichen Abschluss durch Dethlefs, Becken war allerdings noch rechtzeitig zur Stelle. In der 72. Minute war der Bann dann zunächst gebrochen. Ehlers traf traumhaft via Freistoß zum Anschluss. Weiche rannte nun an. Jeddeloh konzentrierte sich aufs Verteidigen, war offensiv nicht mehr zu sehen. In der Nachspielzeit stocherte Kurzbach tatsächlich noch den Ausgleich nach einem Rückpass von der Grundlinie ins Tor. Anschließend versuchte Flensburg in der über fünfminütigen Nachspielzeit noch den Siegtreffer zu erzielen, was jedoch nicht mehr gelang. Es bleibt dabei, auch nach sieben Spielen konnte der SC Weiche Flensburg noch keinen Erfolg verbuchen.

Meppen belohnt sich spät

Der SV Meppen war bei schweißtreibenden Temperaturen das tonangebende Team. Das Schlusslicht aus Eimsbüttel fokussierte sich überwiegend auf die Defensive und trat im ersten Durchgang offensiv nicht in Erscheinung. Was den Gastgebern in den ersten 45 Minuten aber fehlte, war ein Treffer. Denn Janssen (23.), Seidel (35.) und Schepp (43.) kombinierten sich zwar gut in Abschlusspositionen, gingen mit ihren Möglichkeiten aber zu sorglos um. In der Pause ging es dann für Schiedsrichter Alexander Rosenhagen nicht mehr weiter, der über Unwohlsein klagte. Kurios: Über eine Lautsprecherdurchsage wurde ein höherklassiger Schiedsrichter im Stadion gesucht, der für Rosenhagen in die Bresche sprang. Der wurde kurz darauf auch gefunden. Hendrik Pstrong, Schiedsrichterbeobachter des SV Meppen, übernahm an der Seitenlinie, Linienrichter Steffen Geismann leitete die Begegnung fortan. Auf dem Spielfeld gab es jedoch keine Veränderung. Meppen dominierte weiter das Geschehen, brachte die Kugel aber nicht im Tor unter. In der 53. Minute traute sich auch der ETV einmal. Asare narrte drei Gegenspieler, scheiterte dann aber an Torwart Schmidt. Der bewahrte sein Team in der 75. Minute dann auch gegen Bär vor einem Rückstand. In den Schlussminuten war dann vor beiden Toren nicht mehr viel los, was sicherlich auch den hohen Temperaturen geschuldet war. Vieles deutete auf ein 0:0 hin. Dann jedoch schlug Meppen doch noch zu. Möller kam nach einer Ecke aus dem Rückraum zum Abschluss und ließ die Herzen der SVM-Anhänger höher schlagen.

Lohne siegt in Kiel

Blau-Weiß Lohne wurde seiner Favoritenrolle am Samstag im Gastspiel bei Aufsteiger Kilia Kiel gerecht. Durch einen 2:0-Erfolg gelang der Mannschaft von Uwe Möhrle zumindest über Nacht der Sprung an die Tabellenspitze. Tönnies leitete den Erfolg in der 27. Minute begünstigt von einem Torwartfehler ein. Ein Pfund bei BWL war auch erneut die Defensive, die bereits zum fünften Mal ohne Gegentor blieb. In der 59. Minuten zurrte Zahmel schließlich den Sieg fest, als er alleine vor Pachulski auftauchte, diesen umspielte und ins leere Tor einschob.

Havelse- und St.-Pauli-Serie hält an

Ein gerechtes Remis bekamen die Zuschauer am Freitagabend zwischen dem TSV Havelse und dem FC St. Pauli II zu sehen. Für beide Teams war es das vierte sieglose Spiel in Serie. Die Partie war geprägt von vielen Zweikämpfen, infolgedessen es viele kurze Unterbrechungen gab. Spielfluss kam so jedenfalls auf keiner Seite wirklich auf. Auch Torchancen waren über die komplette Spieldauer Mangelware. Die Heimelf ging durch eine ihrer raren Möglichkeiten in der 17. Minute in Führung. Engelkind nutzte einen Aufbaufehler und schlenzte die Kugel zur Garbsener Führung ehrlich ins Tor. Freuen konnten sich die Gastgeber darüber aber nur kurz. In der 24. Minute patzte Opitz bei einer Hereingabe, Marie staubte zum 1:1 ab. Im zweiten Durchgang war dem TSV Havelse zwar anzumerken, dass er unbedingt gewinnen wollte, einzig die Mittel dazu fehlten. Mehr als ein satter Distanz-Dropkick von Rufidis, der knapp über den Querbalken flog, verzeichneten die Gastgeber nicht.

dw, stw

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