Europa League

Nach Ausschreitungen in Rom: Eintracht Frankfurt kommt mit Bewährungsstrafe davon

Frankfurt für Geschehnisse in Rom verurteilt

Eintracht kommt mit Bewährungsstrafe davon

Polizeieinsatz beim Spiel zwischen Lazio Rom und Eintracht Frankfurt.

Polizeieinsatz beim Spiel zwischen Lazio Rom und Eintracht Frankfurt. imago

Es hätte ein tolles Fußballfest für die knapp 10.000 Eintracht-Fans im sonst fast leeren Stadio Olimpico geben können. Doch das Europa-League-Spiel zwischen Lazio Rom und Eintracht Frankfurt (1:2) am 13. Dezember 2018 wurde von hässlichen Szenen auf den Rängen und im Stadion-Umfeld überschattet. Im Verlauf der 90 Minuten flogen aus den Eintracht-Blöcken über ein Dutzend sogenannter "Polen-Böller" sowie diverse andere pyrotechnische Gegenstände in Richtung anderer Stadionbesucher und der Sicherheitskräfte im Innenraum. Mit Sprechchören distanzierten sich die friedlichen Fans - die überwiegende Mehrzahl - von den Randalierern.

Die UEFA nahm Ermittlungen auf und beschäftigte sich dabei mit vier Punkten: Einsatz von Pyrotechnik, Eindringen oder versuchtes Eindringen von Zuschauern auf das Spielfeld, Werfen von Gegenständen und Sachbeschädigung. Eine harte Strafe drohte, denn anders als der DFB hat die UEFA die Kollektivstrafen nicht ausgesetzt. Die Eintracht nahm ausführlich Stellung und argumentierte, dass "den Eintracht-Fans bereits das Auswärtsspiel in Marseille genommen worden war, da Olympique in der vergangenen Saiso mit einem Geisterspiel sanktioniert worden war". Darüber hinaus wiesen die Hessen darauf hin, dass ihre Anhänger von Lazio-Ultras provoziert worden waren und legten entsprechendes Fotomaterial vor.

Am Donnerstag verhandelte die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer der UEFA den Fall - und verurteilte die Hessen zu einer Geldstrafe in Höhe von 80.000 Euro und zudem zu einem Auswärtsspiel in einem UEFA-Pflichtspielwettbewerb ohne eigene Fans. Der Ausschluss wurde jedoch für die die Dauer von zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt. Das befürchtete Geisterspiel in der Zwischenrunde ist damit vom Tisch.

Hellmann: "Es ist die letzte Chance, die man uns gibt"

"Es ist die erwartet harte Strafe und gleichzeitig eine letzte Chance, die man uns gibt. Wir werden in den kommenden Tagen die Entscheidungsgründe der Kommission prüfen und das weitere Vorgehen abstimmen, wobei die Einleitung eines Berufungsverfahrens aufgrund der ausgesprochen geringen Erfolgsaussichten eher unwahrscheinlich ist", wird Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann in einer Klubmitteilung zitiert.

Der 48-Jährige appellierte dann auch eindringlich an die eigene Fanszene: "Wenn wir in den kommenden Wochen und der näheren Zukunft wieder Fußballfeste auf europäischem Boden mit all unserer Reiselust, Begeisterung und Kreativität feiern wollen, dürfen wir uns nichts mehr erlauben, von Vorfällen wie in Rom ganz zu schweigen. Das musste uns schon unmittelbar nach dem Spiel am 13. Dezember klar sein - jetzt hat es jeder schwarz auf weiß."

Damit werden Frankfurter Fans in der Zwischenrunde zum Spiel gegen Schachtar Donezk nach Charkiw am 14. Februar reisen dürfen.

cfl/drm

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