Ein Wörtchen machte stutzig im Statement, das Rudi Völler der "Bild" gab, als die ihn fragte, ob er als Manager der Nationalmannschaft zur Verfügung stünde. "Grundsätzlich", antwortete Völler, "grundsätzlich sieht meine Lebensplanung anders aus."
Grundsätzlich also. Das klingt nach "nicht in Stein gemeißelt", und daher kann dieses "grundsätzlich" ebenso bedeuten, dass der 62-Jährige, der selbst Teil der DFB-Task-Force ist, sich durchaus Gedanken macht über ein Szenario mit ihm als Manager der Nationalmannschaft, befristet bis zum Abschluss der EURO 2024 in Deutschland. Die "Bild" nannte ihn am Mittwoch als möglichen Kandidaten.
Gerade Flick könnte von Völler profitieren
Für den angeschlagenen DFB würde Völler gleich mehrere Felder beackern. Da ist einmal die Rolle als Sympathieträger, aber auch die als Blitzableiter. Ob Bayer Leverkusen oder der DFB - für seine jeweiligen Arbeitgeber legte Völler sich mächtig ins Zeug, ging keiner Diskussion aus dem Weg, und dann mutierte der Mann, der so gerne lächelt, durchaus auch mal zur Furie. Gerade ein zurückhaltender Bundestrainer wie Hansi Flick könnte von Völler in vielen Beziehungen profitieren, sicherlich auch von dessen Charakterzug, sich entschlossen vor seine Mitarbeiter zu stellen.
Intern kann einer wie Völler eine Menge bewegen. Als "Feelgood"-Manager in der Frankfurter Kennedy-Allee ebenso wie als Idol, dessen Glanztaten noch nicht so weit entfernt liegen, als dass man sie in der Mottenkiste suchen müsste. Völler war Weltmeister und Champions-League-Sieger, er führte als Trainer die deutsche Nationalmannschaft 2002 ins WM-Finale gegen Brasilien (0:2).
Mit einem wie Völler würde sich der DFB Zeit verschaffen
Die Befristung der gemeinsamen Zeit auf 2024 würde auch garantieren, dass die nicht ganz einfache Vorbereitungszeit der Nationalmannschaft (ohne Pflichtspiele, da für die EM als Veranstalter qualifiziert) zumindest ohne Personaldebatte auf dieser Position über die Bühne gehen würde. Eine Verpflichtung Völlers würde den DFB-Verantwortlichen leichter ermöglichen, die Strukturen anzupassen, einem dann ablösefrei zum Verband wechselnden Fredi Bobic (aktuell bis 2024 an Hertha BSC gebunden) wäre ein guter Weg geebnet.
Rudi Völler als Manager der Nationalmannschaft - ob er den Job macht, entscheidet er alleine. Wenn er ihn macht, dann mit allem, was er hat.