Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte am Mittwoch ihren WM-Kader nominiert. Thema war hier aber vor allem auch der Zwist mit Bayern München, der auch an diesem Donnerstag noch nicht abebbte.
Hintergrund: Die Bundestrainerin und Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften beim DFB, hatten öffentlich gemacht, dass die nominierten Münchnerinnen Lina Magull, Sydney Lohmann, Lea Schüller, Carolin Simon und Klara Bühl erst am 23. Juni statt wie geplant am 20. Juni in die WM-Vorbereitung einsteigen dürfen. Für Chatzialexiou ein klares Vergehen, ein "Wortbruch" der Münchner.
Der FC Bayern hatte sein Vorgehen indes mit Verweis auf die Gesundheit der Spielerinnen verteidigt.
"Es gab Absprachen"
Die nächsten Spiele der DFB-Frauen
Eine klare Meinung zu dieser Angelegenheit zeigte nun auch DFB-Kapitänin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg. "Ich weiß, dass es nicht von den Spielerinnen kommt und die Spielerinnen da einfach gerade in einer richtigen scheiß Situation stecken. Sie wurden in eine scheiß Situation gebracht von ihrem eigenen Verein", sagte die 32-jährige amtierende kicker-Torjägerkanonierin dem TV-Sender "Sky". Sie habe unter anderem mit Lina Magull Kontakt gehabt.
Doch damit nicht genug, Popp wusste noch deutlich nachzulegen: "Es gab Absprachen, es wurde ja auch etwas unterschrieben von allen Vereinen, dass wir eher anreisen dürfen. Dass dann plötzlich mehr oder weniger hinterrücks so eine Entscheidung fällt vom FC Bayern, hat uns, um ehrlich zu sein, auch ein bisschen schockiert."
Sie hoffe nun einfach, dass sich die betroffenen Bayern-Spielerinnen von dem Streit nicht die "Energie" rauben lassen und sich nach ihrer verspäteten Anreise vollends auf die WM fokussieren. "Das hätte man einfach alles wesentlich besser klären können", sagte Popp noch. "Das ist nicht optimal, aber wir werden das als Mannschaft trotzdem wuppen."
Die WM in Australien und Neuseeland beginnt am 20. Juli, das Finale ist am 20. August 2023. Deutschlands Frauen starten in ihrer Gruppe H mit dem Spiel gegen Marokko (24. Juli, 10.30 Uhr). Es folgen Duelle mit Kolumbien (30. Juli, 11.30 Uhr) und Südkorea (3. August, 12 Uhr).