Noch ein letztes Mal sollte das schon sagenumwobene "Huh" über den Hügel Arnarhóll hallen. Die EM-Helden aus Island kamen nach dem Viertelfinal-Aus gegen Frankreich in der Heimat an, am Montagabend frenetisch empfangen von zigtausenden Fans in Reykjavík.
Als die Reise zu Ende war, wollte zunächst keiner nach Hause. Das weite Rund des Stade de France hatte sich bereits geleert, Frankreichs Stars waren längst in die Kabine entschwunden - nur die Isländer feierten noch im Dauerregen von Paris. Knapp 15.000 Landsleute hatten das Überraschungsteam am Sonntag unterstützt. Vergebens gegen die Übermacht des Gastgebers. Grund zum Feiern hatten sie dennoch.
Island steht vor dem größten Spiel seiner Fußball-Geschichte. Am Montag (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) trifft der Inselstaat auf England. Die Isländer sind bereit - auch wenn am Wochenende ein wichtiges politisches Ereignis in den Vordergrund rückt.
In England ging es am letzten Tag der Transferperiode richtig hoch her. Zweimal wurde am Montag der britische Transferrekord gebrochen: Erst für Andy Carroll (von Newcastle nach Liverpool) dann für Fernando Torres (von Liverpool zu Chelsea). Im Schatten der Mega-Transfers gingen auf der Insel aber noch zahlreiche andere Wechsel über die Bühne. Dabei erhielten hoffnungsvolle Talente wie Chelseas Sturridge, aber auch Wandervögel wie Diouf und Gudjohnsen neue Arbeitgeber.
Eidur Smari Gudjohnsen wechselt zurück in die Premier League. Der 31-Jährige, derzeit beim AS Monaco unter Vertrag, heuert auf Leihbasis bei den Tottenham Hotspurs an. Dies meldet die BBC am Donnerstag.
Der FC Barcelona hat noch einmal Nägel mit Köpfen gemacht und kurz vor Ligastart kräftig investiert. Für satte 25 Millionen Euro wechselt Abwehrspieler Dmytro Chygrynskyy von Schachtjor Donezk zu den Katalanen. Der Ukrainer absolvierte am Sonntag in Barcelona den Medizincheck und wurde danach als Neuzugang vorgestellt. Er unterzeichnete einen Fünfjahresvertrag.
Seinen Spitznamen hatte er schnell weg. "Gudy" nennen ihn die Katalanen. Vor allem aber hat man Eidur Gudjohnsen (28), der im Sommer vom Champions-League-Rivalen FC Chelsea kam, beim FC Barcelona schnell wegen einer besonderen Eigenschaft schätzen gelernt: "Er ist effektiv", lobt Sportdirektor Txiki Begiristain.
Der spanische Meister und Champions-League-Sieger FC Barcelona steht vor der Verpflichtung von Eidur Gudjohnsen vom FC Chelsea. Die Ablösesumme für den isländischen Torjäger soll bei zwölf Millionen Euro liegen. Gudjohnsen soll bei den Katalanen einen Vierjahresvertrag bis 2010 unterschreiben.