Nach fast zwei Jahren in der Bundesliga winkt Union Berlin, nach jetzigem Stand, ein Ticket für Europa. Allerdings nicht für die Europa League, und deshalb hob Max Kruse am vergangenen Wochenende, nach dem 2:1 gegen Köln, auch nur spöttisch die Mundwinkel an, als er nach der Europa Conference League befragt wurde. Denn dort "müsste" Union ja ran. "Da können dann andere spielen", meinte der Routinier.
Eine Haltung, die Max Eberl nicht zwingend nachvollziehen kann. "Generell ist Europa immer ein lohnenswertes Ziel", sagte der Gladbacher Sportdirektor am Freitag. Momentan liegt die Borussia fünf Zähler hinter den Berlinern. "Jeder Wettbewerb in Europa ist für Mönchengladbach - ich würde denken auch für Union, wenn sie ihn erreichen können - ein großartiger Erfolg."
Eberl dachte zurück an die vergangenen Jahre, an drei Champions-League- und drei Europa-League-Teilnahmen. "Das waren großartige Fußballfeste." Er gestand zwar ein: "Man kann diese Conference League etwas kritischer sehen, weil sie eben vermeintlich eine zweite Liga in Europa bedeutet. Manche böse Stimmen sagen sogar dritte Liga, weil die Europa League schon die zweite Liga bedeutet." Aber: "Ich finde das ein bisschen despektierlich, wie darüber gesprochen wird, weil ich finde, dass du in Europa immer tolle Spiele und tolle Events hast, egal gegen wen und in welcher Stadt."
Kruse könnte auf die Conference League zwar verzichten, Eberl aber nur ungern: "Das wollen wir mit aller Macht erreichen. Wir sollten schon alle mit Respekt davon sprechen."