Es sind gerade einmal 28 Bundesliga-Minuten, die Julien Duranville bislang für Borussia Dortmund auf dem Platz stand, doch die waren durchaus vielversprechend. Beim dramatischen Saisonfinale gegen den 1. FSV Mainz 05 (2:2) brachte Trainer Edin Terzic nach und nach alles, was vorne für Gefahr sorgen könnte - und das tat der junge Belgier sofort. Mit seinen unberechnenbaren Dribblings, dem Fintenreichtum und dem Tempo im Antritt bringt der 17-Jährige Qualitäten mit, die heiß begehrt sind, Duranville ist ein potenzieller Unterschiedsspieler, der enge Partien mit einer Aktion entscheiden kann. "Dass Julien ein herausragendes Talent ist, hat man an diesem einen kurzen Einsatz am Ende der letzten Saison gesehen. Wir haben es schon häufiger im Training gesehen", sagt Terzic: "Leider wird er immer wieder zurückgeworfen."
Denn trotz des starken Debüts hatte das im Winter vom RSC Anderlecht nach Dortmund gewechselte Talent mit erwartbaren Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Zum Transferzeitpunkt laborierte er bereits an einem Muskelteilabriss, der ihn auch im ersten halben Jahr beim BVB bremste und bis ins Saisonfinale ausfallen ließ. In der Vorbereitung auf die laufende Spielzeit zog sich Duranville erneut eine Muskelverletzung zu.
Deswegen gehen Terzic und sein Team auch kein Risiko ein. Die Champions-League-Reise nach Paris in der vergangenen Woche ließ der U-19-Nationalspieler aus und trainierte währenddessen in Dortmund. Terzic hatte bereits vorher angekündigt, kein Risiko zu gehen: "Er ist jetzt nahezu seit einem Jahr nicht mehr regelmäßig im Trainings- und Spielbetrieb. Deshalb werden wir uns die Zeit nehmen, ihn stabil zu bekommen."
Am Wochenende danach durften sich Terzic und sein Co-Trainer Sebastian Geppert dann live vom aktuellen Stand von Duranville überzeugen lassen. Beim Heimspiel der Dortmunder U 19 gegen Borussia Mönchengladbach startete der Youngster und absolvierte ein 45-Minuten-Comeback. Da es zur Halbzeit bereits 3:0 für den BVB-Nachwuchs stand, wurde der Belgier nach dem Seitenwechsel geschont. Einen Eindruck hatte er da schon hinterlassen: Den zweiten Treffer beim Hattrick von Paris Brunner bereitete Duranville vor.
Konkurrenz auf Duranvilles Paradedisziplin ist groß
Ob es durch die Bewerbung auch für den Profi-Kader am Wochenende reicht, ist allerdings noch offen. Zum einen soll er eben langsam aufgebaut werden, zum anderen sind die Plätze im Aufgebot hart umkämpft. Neben den Langzeitverletzten Thomas Meunier und Mateu Morey fehlt nur Marcel Sabitzer. Und auf Duranvilles Paradedisziplin außen stehen derzeit noch Spieler wie Karim Adeyemi, Donyell Malen oder Jamie Bynoe-Gittens vor ihm.