Im Vergleich zum wilden 3:6 unter der Woche gegen Osnabrück warf Duisburgs Trainer Hagen Schmidt die Rotationsmaschine an und brachte direkt mal sieben Neue: Einzig Feltscher, Knoll, Yeboah und Kapitän Stoppelkamp blieben in der Startelf. Coppens (Tor), Velkov, Bretschneider, Pusch und Ademi mussten auf die Bank, während Bakalorz (Gelb-Sperre) und Bouhaddouz (gebrochener Zeh) aus Gründen fehlten.
Bei den Dortmundern, die kurioserweise ebenfalls zuletzt auf Osnabrück getroffen waren (2:2), brachte Trainer Enrico Maaßen mit Unbehaun, Dams, Viet, Hober, Pohlmann, Taz und Tattermusch ebenfalls sieben Neue. Zagadou, Passlack, Tigges und Moukoko wurden in der ersten Mannschaft gebraucht, außerdem fehlten Drljaca (Tor) und Coulibaly sowie der im Winter nach Fürth gewechselte Raschl.
Njinmah ist zu schnell - Stoppelkamp beweist Gefühl
Nur wenige Minuten nach Anpfiff dürften sich die Zebras wie in einem Déjà-vu gefühlt haben, denn wie schon gegen den VfL gerieten sie früh in Rückstand: Knoll bekam vor Augen geführt, wie viel langsamer er als Njinmah ist, der dann auch noch vom herausstürzenden Weinkauf im Strafraum gelegt wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Taz sicher ins linke Eck (3.).
Die Zebras schüttelten sich nach dem Rückstand kurz und gaben die aus ihrer Sicht richtige Antwort: Stoppelkamp traf wunderbar aus 17 Metern per Schlenzer zum 1:1 (8.) und sorgte dafür, dass alles wieder offen war.
In der Folge entwickelte sich ein unterhaltsames Spiel zweier Mannschaften, die sich bemüht zeigten. Die Duisburger waren präsent in den Zweikämpfen und kauften dem BVB mit einer galligen und auf schnelle Konter ausgelegten Spielweise durchaus den Schneid ab.
Hüben wie drüben fehlte es nicht an Einsatzbereitschaft und Willen, an zwingenden Aktionen hingegen schon. Der finale Pass kam schlichtweg nicht an, sodass es in Hälfte eins kaum mehr nennenswerte Abschlüsse zu sehen gab. Mit einer großen Ausnahme: Nach toller Vorarbeit von Stierlin verpasste Hettwer das 2:1, als er den Ball knapp links vorbeisetzte (40.).

Nervenstark: Berkan Taz (Mi.) verwandelte gleich zwei Elfmeter. imago images/Revierfoto
Duplizität der Ereignisse
So ging es mit einem Remis im zweiten Durchgang weiter, der wiederum eine Parallel zum ersten aufwies: Es gab früh Elfmeter für den BVB. Jander grätschte zu ungestüm, traf Taz und verursachte so den Strafstoß, den der Gefoulte selbst sicher verwandelte (51.).
Während Schiedsrichter Patrick Schwengers sich ob des gegebenen Elfer den Unmut der MSV-Fans auf sich zog - die Meidericher monierten ein vermeintliches Foulspiel an Knoll unmittelbar vor der Elfmeter-Szene -, blieb diesmal die schnelle Antwort durch Stoppelkamp aus. Nicht, dass er es nicht versuchte, nur zog er diesmal mit einem 18-Meter-Schuss gegen Unbehaun den Kürzeren (55.).
Knolls völlig gebrauchter Tag
Die Vorentscheidung fiel nach 66 Minuten, als Knoll eine äußerst unglückliche Figur machte und den Ball bei Taz' Steilpass gegen Njinmah vertändelte. Dieser spritzte davon, umkurvte Weinkauf und traf aus spitzem Winkel ins leere Tor.
Von dem 1:3 erholten sich die Zebras nicht mehr, zumal Stoppelkamp auch noch Pech mit einem Pfostentreffer hatte (69.). Der MSV blieb bis zum Schluss bemüht, agierte aber zu ungestüm und war daher viel zu berechenbar. Der BVB hatte folglich wenig Mühe, die drei Punkte über die Zeit zu bringen und somit den eigenen Negativtrend von zuletzt drei sieglosen Spielen in Serie zu stoppen.
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Samstag weiter: Den MSV erwartet nach dem nunmehr sechsten Heimspiel ohne Sieg ab 14 Uhr der Abstiegskracher in Würzburg. Dortmund empfängt zur gleichen Zeit den TSV Havelse.